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Modric-Haus wurde von Mördern niedergebrannt

Heute Redaktion
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Vom Flüchtling zum WM-Helden. Luka Modric hat eine bewegte Vergangenheit. Sein Elternhaus in Kroatien wurde von serbischen Freischärlern niedergebrannt.

Luka Modric ist seit Sonntag Vize-Weltmeister und offiziell bester Spieler der WM 2018. Der Kroatien-Kapitän drückte dem Turnier seinen Stempel auf. Um ein Haar hätte er sich als Anführer eines Weltmeister-Teams unsterblich gemacht. Für seine Landsleute ist er aber auch mit der Silbermedaille um den Hals längst ein Volksheld.

Seine Bilderbuch-Karriere war alles andere als vorgezeichnet. Er hatte niemanden, der ihn im Auto zum Training bei einem Fußball-Klub brachte. Seine taktische Ausbildung erfolgte in keiner Akademie, sondern im Hinterhof in einem Arbeiterviertel in Zadar. Gesunde Sportlerernährung war ihm fremd. Seine Familie war bitterarm, musste froh sein, wenn der Magen zur Schlafenszeit nicht knurrte.

Modric und seine Familie musste aus "Modrici" flüchten. Das Elternhaus wurde niedergebrannt. Serbische Freischärler zündeten das Haus an und ermordeten den Großvater.

Der nächste Nachbar ist drei Kilometer vom Haus entfernt.

Reporter der deutschen "Bild" begaben sich auf Spurensuche und sprachen mit einem der Nachbarn. Neven Modric (33) musste selbst einst fliehen, kehrte aber zurück. Die Namensgleichheit sei kein Zufall: "Ehrlich gesagt sind wir alle um ein paar Ecken miteinander verwandt." Sein Großvater und der Opa von Luka seien beispielsweise Verwandte.

In Modrici haben alle mit Luka mitgefiebert. Mit dem verlorenen Sohn, der in die Welt hinausgezogen ist, um den Fußball-Olymp zu erklimmen. Am Ende überwiegt trotz Final-Niederlage der Stolz.

(Heute Sport)

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