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Sex-Vorwürfe im ÖSV! So reagiert der Damen-Chef

Der Missbrauchs-Skandal im ÖSV sorgt für Aufregung. Nun bezieht Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum Stellung, ist klar gegen einen Generalverdacht.

Heute Redaktion
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Nicola Werdenigg trat mit ihren Schilderungen von sexueller Gewalt in ihrer Vergangenheit als aktive Ski-Rennläuferin im ÖSV eine Lawine an Reaktionen los. Sie erzählte vor wenigen Tagen im Interview mit dem Standard unter anderem, im Alter von 16 Jahren von einem Teamkollegen vergewaltigt worden zu sein.

Übergriffe von Trainern, Kollegen, Serviceleuten seien an der Tagesordnung gewesen. In der ZIB 2 legte sie am Mittwoch im ORF nach, erzählte von einem Vorfall aus 2005, der an die sportliche Leitung des ÖSV herangetragen worden sei - auch Boss Peter Schröcksnadel habe davon gewusst.

Der Präsident reagierte mit einer Forderung. Er will Namen von Werdenigg hören, sei gegen die Generalverdächtigung.



Damen-Chefcoach reagiert



Mit Jürgen Kriechbaum meldet sich nun im APA-Interview auch der Damen-Cheftrainer zu Wort. "Pauschalverdächtigungen. Wenn sie Unschuldige betreffen, sind sie unangebracht und ebenfalls zu verurteilen. Ich bin doch etwas überrascht, wie einfach Verdächtigungen in den Raum gestellt werden. Diese Vorgangsweise macht etwas nachdenklich", ist er besorgt.

"Man tut jetzt irgendwie so, als ob das gang und gäbe wäre. Wenn es disziplinäre Vergehen gibt, sind die Trainer die ersten, die rausgeschmissen werden. Bei so einem sensiblen Thema muss man Betreuer, aber auch die Läuferinnen in Schutz nehmen und darf jene, die geradlinig und ehrlich arbeiten, nicht unter einen Generalverdacht stellen", fordert Kriechbaum.

"Übergriffe welcher Art auch immer" hätten im ÖSV aber keinen Platz, stellt er klar. "Wir haben das natürlich intern thematisiert. Wenn so ein Thema von außen in unser Damenteam hereingetragen wird, ist das unbedingt erforderlich", ist sich Kriechbaum sicher.

Der Cheftrainer des Damen-Teams betont, wie wichtig die Auswahl der Mitarbeiter sei. Denn an der Entwicklung einer Sportlerin seien viele Menschen beteiligt. Dass es dabei zu keinen Verfehlungen kommt, könne man nicht garantieren. Kriechbaum ist aber überzeugt, dass die Trainer und Läuferinnen vernünftig und mit gegenseitigem Respekt handeln."Wenn das nicht der Fall ist, treten intern merkbare Spannungen auf, die der Leistungsentwicklung nicht zuträglich sind."

(Heute Sport)