Mikaela Shiffrin feierte bei Kaiserwetter in Gurgl ihren 103. Weltcupsieg, strahlte auf dem Slalom-Podium mit der Tiroler Sonne um die Wette. Die US-Amerikanerin gewann vor Lara Colturi (Alb) und der Schweizerin Camille Rast.
Colturi fehlten als Zweiter bei der Shiffrin-Machtdemonstration bereits 1,23 Sekunden auf die Siegeszeit, brachte es auf den Punkt: "Es ist einfach unglaublich, wie sie fährt." Shiffrin über ihren 66. Slalom-Triumph: "Das sind welche der besten Schwünge, die ich je gemacht habe."
Die beste heimische Athletin: Katharina Truppe als Sechste. Sie hatte sich im ersten Durchgang noch über fehlenden Rhythmus und "miserable Schwünge" geärgert, zündete in der Entscheidung dann aber den Turbo. Zweitbeste Laufzeit, nur Shiffrin war abermals noch schneller!
Als Elfte des ersten Durchgangs war sie die Erste, die nicht nur die Aufholjagd der Kanadierin Laurence St-Germain stoppte, sondern dabei auch noch ihren Vorsprung von mehr als einer Sekunde ausbauen konnte. Truppe: "Ich hätte nicht geglaubt, dass ich vorne liege, weil es sich nicht so gut angefühlt hat. Es ist so schwer, gaszugeben. Ab und zu ist 'nicht gut fühlen' schnell."
Hinter Truppe fassten auch Katharina Huber (12., +3,27 Sekunden), Katharina Gallhuber (13., +3,37), Franziska Gritsch (17., +4,02) und Natalie Falch (26., +5,36) beträchtliche Rückstände aus.
Bitter: Der Ausfall von Star Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin lag in Durchgang eins schon nach dem dritten Tor im Schnee. Die Zeit war dahin. Nach gesamt 18 Fahrsekunden war mit einem Einfädler dann endgültig alles gelaufen.
Liensberger: "Es war sehr schnell. Der dritte Schwung hat einfach nicht gepasst und vorbei war es. Super Hang, super Publikum, wirklich ein Traumrennen. Natürlich sehr bitter, sollte nicht passieren. Der Tiefpunkt ist sicher der heutige Tag. Das muss ich jetzt so hinnehmen, es werden wieder bessere Tage folgen."
Die Doppel-Weltmeisterin haderte: "Ich hatte sehr gute Trainingsleistungen. Es war alles angerichtet. Beim dritten Tor dazuliegen, das spielt es einfach nicht. Da heißt es einfach, besser in Schwung zu kommen."
Die Tirolerin Gritsch, die wegen ihrer Liebe zu Ex-ÖSV-Trainer Florian Stengg auf eigene Faust außerhalb der Verbandsstrukturen trainiert, gab es die ersten Weltcuppunkte der Saison. Für Gritsch eine große Erleichterung: "Ich habe in letzter Zeit extrem gekämpft. Von dem her war meine Leistung sehr hoch. Ich bin froh. Die Voll-Watschn in Levi, diese Woche war ehrlicherweise brutal für mich. Darum bin ich so froh, dass ich mich zurückgekämpft habe."