Drei Jahre nach seinem Horrorsturz in Copper Mountain muss Max Franz den nächsten Dämpfer hinnehmen. Der Neuzugang im Van-Deer-Team von Ski-Superstar Marcel Hirscher verpasste bei der internen Qualifikation des ÖSV das Ticket für die ersten Speed-Rennen.
Der 36-Jährige stand in den USA vor einer mental besonders heiklen Aufgabe. Im November 2021 war Franz in Copper Mountain im Abfahrtstraining schwer zu Sturz gekommen, hatte sich dabei unter anderem eine offene Unterschenkelfraktur links, eine komplizierte Unterschenkelfraktur rechts, sowie eine tiefe Schnittverletzung am rechten Arm zugezogen. Später wurden noch weitere dramatische Details bekannt – darunter ein beinahe vollständig durchtrennter Nervenstrang und ein Kompartmentsyndrom.
Trotz der langen Leidenszeit und unzähliger Reha-Monate wollte der Kärntner heuer sein Comeback in Angriff nehmen – erstmals auf Ski der Marke Van Deer, dem Projekt von Marcel Hirscher. Für die ersten ÖSV-Startplätze musste Franz jedoch ausgerechnet auf jener Strecke antreten, auf der seine Karriere vor drei Jahren abrupt gestoppt worden war.
"Es war eine Woche voller Emotionen! Dieselbe Strecke runterzufahren, auf der ich so schwer gestürzt bin, war nicht einfach", schrieb Franz auf Instagram. Der Mut, sich dieser Herausforderung zu stellen, wurde im Team respektiert – sportlich reichte es aber nicht.
Nach mehreren internen Trainingsläufen entschieden die ÖSV-Coaches, dass Franz vorerst keinen Platz im Weltcup-Aufgebot erhält. Die Speed-Rennen in Copper Mountain und Beaver Creek finden ohne den dreifachen Weltcupsieger statt.
"Meine USA-Reise ist leider schon wieder vorbei. Leider hat es für einen Startplatz noch nicht gereicht", so Franz weiter in seinem Posting.
Trotz des erneuten Rückschlags denkt der Kärntner nicht ans Ende seiner Karriere. "Ich werde weiterkämpfen und hoffentlich wieder im Starthaus stehen", betonte der Routinier.
Für Hirscher und das Van-Deer-Team heißt das: Die Geduld mit dem neuen Schützling wird noch etwas länger gefragt sein – der Comeback-Plan verschiebt sich, aber ist noch nicht vom Tisch.