Wien hat eine riesige Auswahl an Lokalen, Clubs und Bars. Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene sind das Plätze, wo man gemeinsam feiern, tanzen und einfach eine gute Zeit haben kann. Aber es sind auch Orte, wo junge Leute Diskriminierung, sexuelle Belästigung oder sogar Gewalt erleben.
Weil junge Frauen sich gewünscht haben, dass das Thema "Sicheres Fortgehen in Wien" mehr Aufmerksamkeit bekommt, hat das Frauenservice Wien – möglich gemacht durch das Projekt der Kinder- und Jugendmillionen – das Forschungsprojekt "Safe Together – Sicheres Fortgehen in Wien für junge Frauen" gestartet.
"Die Stadt Wien hört zu und setzt um: ein neues Forschungsprojekt hat deswegen das Thema aktuell aufgearbeitet und stärkt konsequenterweise mit den neuen Empowerment-Workshops das Wissen und die Möglichkeiten der jungen Frauen. Damit setzt Wien einen weiteren Markstein im Sinne des selbstbestimmten Lebens von Frauen. Denn Wien ist eine Stadt der Frauen", erklärt Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).
Was hat die Forschung ergeben? In acht Fokusgruppen mit insgesamt 81 Jugendlichen – hauptsächlich junge Frauen zwischen 14 und 25 Jahren aus verschiedenen Bezirken – wurden Erfahrungen rund ums Fortgehen gesammelt und besprochen. Es wurde herausgearbeitet, wie Jugendliche das Ausgehen erleben, was sie sich wünschen und welche Wege sie wählen, um "gemeinsam sicher" unterwegs zu sein. Ganz klar viel auf: Obwohl das Fortgehen Spaß macht erleben viele junge Menschen Greznüberschreitungen.
Die Jugendlichen wünschen sich mehr Zusammenhalt und Mut von anderen, die Belästigungen mitbekommen sowie mehr Sensibilisierung bei jungen Männern und mehr Möglichkeiten für Selbstverteidigung bei Frauen. Wichtig sind ihnen auch mehr "safe spaces" für Frauen, Unterstützung beim Nachhauseweg und verstärkte Arbeit mit Tätern.
Aus dem Forschungsprojekt heraus hat das Frauenservice Wien einen neuen Empowerment-Workshop für junge Frauen entwickelt. Thema: "Sicher Fortgehen". Ziel ist, dass Mädchen und junge Frauen ihre Rechte kennen, wissen, wo sie Hilfe bekommen, und sich dadurch sicherer fühlen. Neun bis 14 Teilnehmerinnen zwischen 14 und 22 Jahren können an den Workshops teilnehmen.
Damit Wien auch in Zukunft eine der sichersten Großstädte bleibt, wurden in den letzten Jahren viele Kampagnen, Initiativen, Workshops, Schulungen und Sensibilisierungsangebote ins Leben gerufen – alles, damit das Nachtleben sicherer wird. Dazu gehört die Änderung des Wiener Veranstaltungsgesetzes, das mehr Pflichten für Veranstalter in Sachen Prävention und Awareness bringt, die Fortbildungsreihe "Safer Feiern" der VCC im Auftrag der Stadt Wien oder das Projekt "Respekt" für mehr Gewaltfreiheit und Respekt an Schulen.
Diese Maßnahmen setzen an verschiedenen Stellen an – bei Veranstaltern, beim Sicherheitspersonal, in der Stadtplanung – und haben alle das Ziel, das Sicherheitsgefühl in Wien spürbar zu stärken. Auch das Frauenservice Wien bietet viele unterschiedliche Angebote speziell für junge Frauen. Neben dem jährlichen Töchtertag für Mädchen von 11 bis 16 Jahren, der am 23. April 2026 sein 25. Jubiläum feiert, unterstützt das Frauenservice viele Vereine, die Beratung und Weiterbildung für Mädchen anbieten. Viele Infos zu Beratungsstellen, rechtlichen Fragen und Tipps findest du in den vielen Broschüren vom Frauenservice für Mädchen und junge Frauen.