Die Generalprobe ist misslungen, die Vorzeichen sind ungewohnt: Der ÖSV startet mit sieben Skispringern in die Vierschanzentournee – doch ausgerechnet die großen Namen kämpfen kurz vor dem Saisonhöhepunkt mit massiven Problemen.
Titelverteidiger Daniel Tschofenig, Gesamtweltcup-Star Stefan Kraft und Hoffnungsträger Jan Hörl – sie belegten im Vorjahr die Tournee-Ränge eins bis drei. Heuer reisen sie mit deutlich weniger Selbstvertrauen an. Die Ergebnisse beim letzten Weltcup in Engelberg unterstrichen die Krise eindrucksvoll.
Besonders bitter verlief der Sonntag für Tschofenig: Bei schwierigen Windbedingungen verpasste der Tourneesieger sogar den zweiten Durchgang. Kraft, der zuletzt Vater geworden ist, wurde vom Wind regelrecht "verweht" und landete nur auf Rang 19. Auch Hörl kam mit Platz 15 nicht über die Statistenrolle hinaus.
Während vorne der Japaner Ryoyu Kobayashi siegte und der Slowene Domen Prevc als Zweiter nur knapp an seinem sechsten Weltcupsieg in Serie vorbeischrammte, suchte das rot-weiß-rote Trio weiter nach der Form.
Lichtblicke gab es dennoch: Jonas Schuster bestätigte mit Rang sechs seine starke Phase, Stephan Embacher sprang als Achter ebenfalls unter die Top Ten. Auch Manuel Fettner gehört weiter zum fixen Aufgebot.
ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl setzt trotz der ernüchternden Resultate auf Kontinuität. "Die Mannschaft bleibt gleich", stellte er klar. Einen zusätzlichen Quotenplatz sicherte sich Maximilian Ortner über den Kontinentalcup – damit geht der ÖSV mit sieben Springern in die Tournee.
Nach einer kurzen Weihnachtspause beginnt das Skisprung-Highlight traditionell in Deutschland: Oberstdorf (29. Dezember) und Garmisch-Partenkirchen (1. Jänner) machen den Auftakt, ehe es mit Innsbruck (4. Jänner) und Bischofshofen (6. Jänner) nach Österreich geht.
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