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Sieger Getu Feleke übergab sich nach Rekord

Heute Redaktion
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Beim 31. Vienna City Marathon gab es den erwarteten Favoritensieg. Der Äthiopier Getu Feleke setzte sich in neuer Rekordzeit von 2:05,41 ungefährdet durch und pulverisierte den bisherigen Rekord um über eine Minute. Der dreifache Wien-Sieger Henry Sugut musste bereits auf der Mariahilfer Straße abreißen lassen.

Vor dem Ernst Happel-Stadion, bei Kilometer 30, unmittelbar nachdem der letzte Pacemaker das Rennen verlassen hat, setzte Getu Feleke die Attacke und zog das Spitzenfeld weit auseinander. Der schnellste Mann, der jemals in Wien gelaufen ist, lief allein durch den Prater und brachte den Sieg ungefährdet ins Ziel.

Nachdem Feleke die bisherige Rekordzeit pulverisiert hatte, übergab sich der Sieger unmittelbar nach Überschreiten der Ziellinie. Wenig später ließ sich der Äthiopier allerdings bereits wieder vom begeisterten Wiener Publikum feiern. Auf Rang zwei landete der Kenianer Alfred Kering, der im Ziel über drei Minuten Rückstand hatte. Eine halbe Minute dahinter landete Kerings Landsmann Philip Sanga auf dem dritten Rang.

"Es war sehr gut für mich. Der Wind hat mich etwas gestört. Die Tempomacher haben mich aber gut unterstützt. Mit weniger Wind hätte ich unter 2:04 Stunden laufen können. Die letzten zwei Kilometer hatte ich Magenschmerzen, da hatte ich dann Probleme", sagte der Sieger im Ziel.

Rekordsieger Sugut riss ab

Der dreifache Wien-Sieger Henry Sugut hatte sich , konnte allerdings nicht mit der Spitze mithalten. Bereits im Wiental kämpfte Sugut mit dem Tempo der Spitze, auf der Mariahilfer Straße riss der Dreifach-Sieger schließlich komplett ab.Der beste Österreicher Christian Pflügl landete in einer Zeit von 2:18,00 auf der elften Stelle.

"Ich bin das erste Mal in Wien gelaufen, es war ein Erlebnis pur. Vom Start weg war es locker. Leider ist mein Tempomacher bei Kilometer 30 rausgegangen. 2:17 war angepeilt, 2:18 ist es geworden. Die B-Norm ist geschafft."

Deutsche Sensationssiegerin

Die Deutsche Anna Hahner hat am Sonntag den Wien-Marathon in inoffiziellen 2:28:59 Stunden für sich entschieden. Die 24-Jährige nützte 300 Meter vor dem Ziel den Einbruch der mitfavorisierten Kenianerin Caroline Chepkwony, die sich in 2:29:18 schließlich mit Rang zwei zufriedengeben musste.

Der medizinische Leiter des Marathons, Christian Gäbler, berichtete von einem "massiven Erschöpfungszustand" der Kenianerin, deren Zustand sich durch eine "akute Behandlung" aber "rasch stabilisiert" habe. "Es besteht keine Gefahr für die körperliche Gesundheit der Läuferin. Sie wurde noch mit Infusionen zur Stabilisierung des Elektrolythaushaltes behandelt und ist inzwischen bereits selbstständig zur Doping-Kontrolle gegangen", so Gäbler.

Im Männerbewerb hatte der Oberösterreicher Christian Pflügl mit 2:18:00 Stunden als Elfter das Limit für die Europameisterschaften in Zürich (2:17) um genau eine Minute verpasst. Beste Österreicherin wurde Karin Freitag in 2:52,01.

Andrea Mayr gewinnt Halbmarathon

Die Oberösterreicherin Andrea Mayr hat den Halbmarathon in Wien in 1:13:46 Stunden vor der Dänin Malene Munkholm (1:21:27) und ihrer Landsfrau Katharina Zipser (1:22:11) gewonnen. Bei den Männern setzte sich der Ire Mick Clohisey in 1:06:30 vor den Österreichern Christian Kresnik (1:11:28) und Alexander Weiß (1:12:30) durch.

Mayr war mit ihrer Leistung zufrieden, sie hatte österreichische Jahresbestzeit markiert. "Als ich auf den Heldenplatz gekommen bin, habe ich an 2009 denken müssen, als ich meinen großen Triumph im Marathon gefeiert habe. Heute habe ich das im Kleinen noch einmal erleben dürfen", sagte die Turnus-Ärztin. Aufgrund ihrer Berufsausübung hat sie nicht mehr so viel Zeit zum Trainieren wie in ihrer Hoch-Zeit, als sie Rekorde im Marathon (2:30:43 beim Wien-Sieg 2009) und Halbmarathon (1:11:49) aufgestellt hatte.