Ricarda Haaser versetzte die heimischen Ski-Fans am Donnerstag in Schock. Die rot-weiß-rote Top-Läuferin kam im Super-G zu Sturz und verletzte sich dabei schwer am Knie. Die Tirolerin wurde per Hubschrauber in die Klinik Hochrum transportiert. Die erschütternde Diagnose: Kreuzbandriss, Innenmeniskusriss im rechten Knie. Die WM, die Saison ist für die 31-Jährige freilich gelaufen.
All das hatte ihr Bruder Raphael live mitverfolgt, wie der ÖSV-Topläufer erzählte, ehe er 24 Stunden später sensationell zur Silbermedaille raste. "Ich habe mir gleich gedacht, dass nicht alles in Ordnung ist, weil sie recht lange liegen geblieben ist. Als ich dann am Nachmittag mitgekriegt habe, was wirklich Sache ist, hat es mich mitgenommen, muss ich sagen, weil sie in den letzten Jahren so viel mitgemacht hat und jetzt, wo sie weder ins Fahren kommt, den nächsten Dämpfer bekommt", dachte Haaser in der Stunde seines bis jetzt größten Erfolgs auch an seine verletzte Schwester, die war noch am Donnerstagabend in Hochrum operiert worden.
All das steckte Haaser aber weg, fokussierte sich auf sein eigenes Rennen. Auch, weil ihm seine frisch operierte Schwester noch in der Nacht eine Nachricht schrieb, wie der 27-Jährige erzählte. "Sie hat mir eine WhatsApp-Nachricht geschrieben. Ich soll wieder Gas geben und schauen, dass ich das so hinbekomme wie in Kitzbühel", erzählte der Tiroler. Beim Super-G auf der Streif war Haaser vor zwei Wochen überraschend ebenso auf den zweiten Platz gerast. "Es ist mir dann ganz gut gelungen, es beiseite zu schieben", meinte Haaser.
Direkt nach dem Rennen hatten sie noch keinen Kontakt, wie der Vizeweltmeister dann erklärte, er müsse schließlich von einer Medienstation zur nächsten. Danach ließ es sich der ÖSV-Läufer aber nicht nehmen, Schwester Ricarda live im TV zu grüßen. "Ich weiß, dass sie in guten Händen ist und schon wieder am Weg zurück. Du packst das, wir sehen uns wieder auf der Piste", so der WM-Silberne.