In der Abfahrt von Wengen hatte sich der Oberösterreicher bei einem spektakulär aussehenden Sturz im Ziel-S eine Innenbandzerrung zugezogen, kämpfte um die WM-Teilnahme, biss auf die Zähne und ging tatsächlich im Super-G von Saalbach an den Start. Belohnt wurde der Kampfgeist allerdings nicht. Als Vierter schrammte der 33-Jährige haarscharf an den Medaillenrängen vorbei. Fünf Hundertstelsekunden fehlten. Dem Doppel-Weltmeister von 2021 blieb Blech.
"Der vierte Platz ist immer undankbar, aber es war einfach keine gute Fahrt", bilanzierte der 33-Jährige im "ORF" nüchtern. "Marco Odermatt ist unglaublich gefahren. Und die anderen beiden waren auch schneller", blickte Kriechmayr auf das Siegespodest.
Der Schweizer Ski-Gigant hängte mit einer Traumfahrt den Rest der Welt um gut eine Sekunde ab, ÖSV-Teamkollege Raphael Haaser holte Silber (+1,00), der Norweger Adrian Smiseth Sejersted die Bronzemedaille (+1,15). "Natürlich hätte ich gerne eine Medaille geholt. Aber dann muss ich halt in der Abfahrt andrücken", so Kriechmayr mit Blick Richtung Sonntag. Da steht das Speed-Spektakel auf dem Zwölferkogel an.
Sein Knie wollte Kriechmayr jedenfalls nicht als Ausrede gelten lassen. "Positiv ist, dass mein Knie hält, wenn ich es spritze. Aber im Grunde genommen ist es eine Kleinigkeit, beeinflusst mich überhaupt nicht", meinte der ÖSV-Topläufer, schob noch einmal hinterher: "Die anderen waren besser. Es freut mich, dass Haasi am Podest ist. Zumindest ein Österreicher hat gestochen."