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Silberschatz nach 200 Jahren angekommen

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:33

Die Reise währte mehr als 200 Jahre: Ein Millionenschatz, der im August 1804 aus den damaligen spanischen Kolonien in Südamerika nach Spanien verschifft worden war, hat nun sein Ziel erreicht. Zwei Transportflugzeuge der spanischen Luftwaffe brachten den Schatz von 595.000 alten Gold- und Silbermünzen nach Madrid. Zwei Jahrhunderte hatten die Münzen in einem Schiffswrack auf dem Boden des Atlantik gelegen. Sie bilden einen der größten Schätze, der jemals aus den Weltmeeren gehoben wurde. Ihr Wert wurde auf 350 Millionen Euro geschätzt.

Die Reise währte mehr als 200 Jahre: Ein Millionenschatz, der im August 1804 aus den damaligen spanischen Kolonien in Südamerika nach Spanien verschifft worden war, hat nun sein Ziel erreicht. Zwei Transportflugzeuge der spanischen Luftwaffe brachten den Schatz von 595.000 alten Gold- und Silbermünzen nach Madrid.

Zwei Jahrhunderte hatten die Münzen in einem Schiffswrack auf dem Boden des Atlantik gelegen. Sie bilden einen der größten Schätze, der jemals aus den Weltmeeren gehoben wurde. Ihr Wert wurde auf 350 Millionen Euro geschätzt.

Am 9. August 1804 war das spanische Kriegsschiff "Nuestra Senora de las Mercedes" in Montevideo im heutigen Uruguay in See gestochen. Der Schatz an Bord bestand teilweise aus Abgaben der Kolonien für die spanische Krone.

Britisches Schiff versenkt die "Nuestra"

Die meisten Münzen trugen das Antlitz des damaligen Königs Carlos IV. (1788-1808). Ein anderer Teil des Schatzes gehörte spanischen Militärs und Geschäftsleuten, die ihr Vermögen aus den Kolonien ins Mutterland schaffen wollten.

Am 5. Oktober, einen Tag vor Erreichen des Zielhafens Cadiz in Südspanien, trafen die Galeone und ihre drei Begleitschiffe der Armada auf vier britische Kriegsschiffe. Die Mächte Großbritannien, Spanien und Frankreich standen damals in einem heftigen Wettstreit um die Vorherrschaft über die Weltmeere.

Obwohl Briten und Spanier sich damals nicht im Krieg befanden, entbrannte vor der Südküste Portugals ein Feuergefecht zwischen den Schiffen. Eine Kanonenkugel traf die "Nuestra Senora de las Mercedes" genau an der Stelle, an der das Schießpulver gelagert war.

Das Schiff explodierte und versank, die meisten der 282 Soldaten an Bord starben.

Rechtsstreit um Schatz

Zwei Jahrhunderte später entdeckten US-Tiefseeforscher den Schatz und bargen die Münzen. Nach spanischen Presseberichten brachte die US-Spezialfirma Odyssey Marine Exploration den Fund im Jahr 2007 heimlich mit einer eigens gecharterten Boeing 757 vom Flughafen der britischen Kolonie Gibraltar in die USA.

Die Schatzsucher weckten sofort den Argwohn der Spanier. Das Unternehmen mit Sitz in Tampa (Florida) machte weder genaue Angaben über die Fundstelle noch über die Herkunft des Wracks, aus dem der Schatz stammte.

Es gab dem Schiff den geheimnisvollen Namen "Black Swan" (Schwarzer Schwan).

US-Gericht verfügt Rückgabe

Spanien konnte in einem jahrelangen Rechtsstreit in den USA jedoch nachweisen, dass die Münzen aus dem Wrack einer spanischen Galeone stammten. Die US-Richter verfügten, dass der wertvolle Fund an Spanien zurückgegeben werden musste.

Damit ist der Ärger aber noch nicht zu Ende. In Spanien streiten sich nun mehrere Museen um die Münzen.

Auch Peru erhebt Anspruch

Auch Peru erhob Ansprüche. Das südamerikanische Land begründete dies damit, dass die Gold- und Silbermünzen 1796 in der damaligen spanischen Kolonie geprägt worden seien. Die südspanische Kleinstadt Montilla bei Cordoba möchte ebenfalls einen Anteil abbekommen.

Aus diesem Ort stammte der Marineoffizier Diego de Alvear, der vor über 200 Jahren nach 30-jährigem Dienst in den Kolonien mit seiner Familie an Bord der "Nuestra Senora de las Mercedes" nach Spanien heimkehren wollte.

Der Soldat wurde kurzfristig auf das Begleitschiff "Medea" abkommandiert. Von dort musste er mitansehen, wie beim Feuergefecht vor Portugal seine Frau, seine acht Kinder und sein gesamtes Vermögen im Atlantik versanken.

APA/red.

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