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Wiener Fehlstart: Wie viel Schuld tragen die Goalies?

Heute Redaktion
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Phillip Platzer, Klaus Pfeiffer - Rapid und Austria legten einen Fehlstart in der Bundesliga hin. Die Grün-Weißen stehen nach zwei Runden mit nur einem Zähler da, die Veilchen haben noch gar nicht angeschrieben. Es krankt nicht nur bei den Feldspieler, wir haben den Tormännern genauer auf die Füße geschaut.

Im modernen Fußball gilt der Goalie als erste Station im Spielaufbau, das dürfte sich aber noch nicht bis zu den Wiener Klubs herumgesprochen haben. In der 2. Bundesliga-Runde erwischten Tobias Knoflach und Ivan Lucic jeweils einen rabenschwarzen Tag.

Nicht nur die insgesamt fünf Gegentore für die beiden stechen heraus, sondern auch haarsträubende Zahlen in der Pass-Statistik. Knoflach leistete sich 26 Abspielfehler, das macht einen geordneten Spielaufbau gegen ein tiefstehendes Team wie spusu St. Pölten unmöglich. Nur etwas mehr als die Hälfte seiner Zuspiele fanden den Mitspieler. Abschläge über 30 Meter kamen überhaupt nicht an.

Noch schlimmer ist die Statistik bei Veilchen-Goalie Lucic, beim 0:3 gegen LASK kamen nur 38 Prozent seiner Pässe bei den Austria-Kollegen an - ein Wert, der auch Trainer Christian Ilzer zu denken geben sollte.

Stöfaktor im Aufbauspiel

Als Vergleich kann man zum Beispiel Cican Stankovic herziehen, der Tormann von Red Bull Salzburg brachte beim 4:1 gegen Mattersburg 84 Prozent seiner Abspiele zum Mann. Auch Stankovic gilt nicht als der beste Fußballer, die Bullen nutzen aber die neue Abstoß-Regel schlau aus und beschränken sich im Spielaufbau auf kurze Bälle.

Sind also die Tormänner ein Mitgrund für den Fehlstart der Wiener Vereine? Knoflach und Lucic sind sicher nicht die Hauptursache, den Spielaufbau stören die vielen Abspielfehler allerdings enorm.

Knoflach: Jeder zweite Ball im Netz

Eine weitere Statistik lässt die Wiener Goalies in schlechtem Licht dastehen. Nach zwei Runden hat nur Admira-Tormann Andreas Leitner (36%) prozentuell weniger Bälle auf sein Tor gehalten. Bei Knoflach geht jeder zweite Schuss ins Netz, auf Platz drei im Ranking liegt Ivan Lucic mit 57 Prozent. Beachtlich: Alexander Schlager (LASK) und Jörg Siebenhandl (Sturm) haben bislang alle Bälle auf ihren Kasten gehalten.