Feuer in St. Pölten

Skandal-Deponie brennt wieder – schon zum dritten Mal

Es ist das 3. Mal, dass die längst gesperrte Deponie "Am Ziegelofen" bei St. Pölten in Flammen steht. Dabei gab es längst eine Anordnung zur Räumung.
Aram Ghadimi
07.07.2025, 20:43
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Es ist der dritte Brand binnen weniger Wochen! Und wieder löste er einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Nun stellen sich Fragen, wie es mit der Skandal-Deponie "Am Ziegelofen", westlich von St. Pölten weitergehen soll. Denn die zuständige Behörde hat längst die gänzliche Räumung des gigantischen Müllbergs angeordnet – "Heute" hat umfassend berichtet.

Massives Einsatzaufkommen

Während viele das Sommerwetter mit einer Abkühlung genossen, hatten die Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr St.Pölten heute weniger Grund zur Entspannung: Erneut standen rund 300Quadratmeter der Skandal-Deponie in Flammen – und erneut mussten Einsatzkräfte ausrücken.

Wie die Feuerwehr mitteilte, rückten drei Feuerwehren mit insgesamt 50 Einsatzkräften an. Die dicken schwarzen Rauchschwaden waren wieder kilometerweit sichtbar.  Nur mit schwerem Atemschutz und Brandschutzbekleidung konnten vier C‑Löschleitungen gelegt werden, um das Feuer von allen Seiten zu bekämpfen. Um verborgene Glutnester zu erreichen, musste das Brandgut Stück für Stück abgegraben werden. Erst so konnte das Feuer umfassend gelöscht werden, heißt es seitens der Feuerwehr.

Bisher kein Hinweis auf Brandstiftung

Schon im Mai dieses Jahres, und kurz darauf im Juni, mussten Feuerwehren Brände eindämmen. Beißend giftiger Rauch zog über die Region, westlich der Landeshauptstadt, sodass Anrainer bis in die Stadt hinein alarmiert waren. Jetzt wiederholte sich dieses Szenario zum dritten Mal – Flammen, kräftige Rauchentwicklung, Großalarm. Und es stellt die Frage, was passieren muss, dass es sich nicht zum vierten Mal wiederholt.

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Wie schon bei den vorausgegangenen Bränden hat die Feuerwehr heute keine Hinweise auf Fremdeinwirkung bekanntgegeben. Es liegt nahe, dass auch dieser Brand auf spontane Selbstentzündung zurückzuführen ist – eine Möglichkeit, die bereits nach den vorherigen Fällen ins Spiel gebracht wurde.

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Ungelöster Deponie-Skandal

Der Standort "AmZiegelofen" steht für den "größten Müll-Skandal in Österreichs jüngerer Geschichte", wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace schon zu Jahresbeginn festgehalten hat.

Zwar ist die Deponie schon Monate lang behördlich gesperrt, doch die Betreiberfirma, die Zöchling Abfallverwertungs GmbH wehrt sich weiterhin gegen die Räumung. Dabei geht es um mindestens 90.000Kubikmeter illegal verscharrten Müll. Es bräuchte zwei Jahre und tausende Lkw-Fahrten, um diese gigantische Menge wegzuführen.

Die Aufarbeitung des Müll-Skandals verzögert sich aber weiterhin, weil das Unternehmen eigene Konzepte zur Nachbehandlung und Wiederablagerung präsentieren wollte und dafür sogar eine Fristverlängerung bekommen hat, nachdem die ursprüngliche Frist für Anfang Juli festgelegt worden war.

Dass es auch jetzt keinen Durchbruch bei der Räumung gibt, während die Brandserie anhält, wirft einmal mehr Fragen zur Gefahrenlage auf. Denn von dem gigantischen, bisher nicht bearbeiteten Müllberg können, laut Greenpeace, erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken ausgehen – etwa potenzielle Boden- und Grundwasserkontaminationen.

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