Grab von bekannten Künstler

Skandal in Innsbruck! Frau ohne Sargdeckel begraben

Ein Tiroler Bestatter steht im Verdacht, eine Frau ohne Sargdeckel beerdigt und die Totenruhe im Grab der Familie Flora gestört zu haben.
Christoph Weichsler
19.08.2025, 21:36
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Grusel-Vorwürfe erschüttern Innsbruck: Auf dem Friedhof St. Nikolaus soll eine Verstorbene im Grab der bekannten Künstlerfamilie Flora ohne Sargdeckel beigesetzt worden sein. "In einem kurzen Satz gesagt, liegt jetzt obendrauf die verstorbene Lebensgefährtin des Herrn Thomas Flora – ohne Sargdeckel, ohne alles, zugekippt wie Restmüll", schilderte ein Informant anonym gegenüber dem "ORF".

Bei der Beerdigung im Juni ging es um die Lebensgefährtin von Thomas Flora, dem Sohn des 2024 verstorbenen Zeichners Paul Flora. Schon damals war klar: Die Tiefe des Einzelgrabes reicht nicht, um zwei Särge vorschriftsgemäß übereinander zu platzieren. Laut Protokoll liegt der erste Sarg bei 1,80 Metern – eine Tieferlegung wäre nur über eine Exhumierung erlaubt gewesen.

Totenruhe gestört, Deckel zerstückelt

Stattdessen sollen Mitarbeiter auf Anweisung des Bestatters den Deckel der Frau abgenommen haben, nachdem die Trauergäste den Friedhof verlassen hatten. Mit einem Bagger sei Erde auf den offenen Sarg geschüttet worden, die Leiche nur durch Plastikfolie abgedeckt.

Besonders makaber: Der abgenommene Holzdeckel wurde laut Informanten am nächsten Tag zersägt und im Sperrmüll entsorgt. Nur das geweihte Messingkreuz sei aufbewahrt worden. "Bei 1,80 Meter kannst du nicht mehr nachlegen, außer man hält die Ruhefrist von zehn Jahren ein", erklärte ein Insider. Tatsächlich waren seit der Beerdigung von Thomas Flora erst sieben Monate vergangen.

Bestatter weist Vorwürfe zurück

Der zuständige Bestatter Markus Floßmann, gleichzeitig Friedhofsverwalter und Chef des Tiroler Krematoriums, streitet die schweren Anschuldigungen ab. "Die Verstorbene ist regelkonform beigesetzt worden, und es ist ein Meter Erde über dem Sarg. Mehr gibt es nicht", betonte er. Zum Verbleib des Sargdeckels äußerte er sich nicht.

Floßmann ist eine einflussreiche Figur in der Branche: Er leitet mehrere Bestattungsunternehmen in Tirol, ist für zahlreiche Friedhöfe zuständig und fungiert zudem als Landesinnungsmeister der Bestatter in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Anzeige bei Staatsanwaltschaft

Doch der Fall hat längst juristische Konsequenzen. Der Informant hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Anzeige wegen Störung der Totenruhe eingebracht. Außerdem erhebt er den Vorwurf des Betrugs an den Angehörigen sowie der Sachbeschädigung.

Ein Verstoß gegen die gesetzlich vorgeschriebene Ruhefrist von zehn Jahren gilt als Verwaltungsübertretung. Im schlimmsten Fall droht eine Strafe von bis zu 36.000 Euro.

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