Anfang Jänner wurde der Comeback-Plan des 39-jährigen Langlauf-Stars offiziell. Northug, einer der erfolgreichsten Athleten Norwegens, ein absoluter Volksheld in seiner Heimat, will es noch einmal wissen – und für Österreich an den Start gehen.
Eigentlich hatte Northug seine Karriere 2018 beendet, zuletzt aber wieder an Langlaufrennen teilgenommen. Unter anderem bei den norwegischen Meisterschaften. Ein Comeback im Weltcup-Team der Skandinavier gilt aber als ausgeschlossen. Deshalb bot sich der 39-Jährige für einen Nationenwechsel an, will für Österreich bei Olympia starten, eine diesbezügliche Anfrage bestätigte der ÖSV schon im Jänner.
Northug verlieh seinen Plänen am Rande der Nordischen Ski-WM in seiner Heimat Trondheim nun neuerlich Nachdruck. "Ja, ich will für Österreich an den Start gehen", sagte er im "ORF". "Ich habe Pläne, will die WM in Falun bestreiten (2027, Anm.), vielleicht Olympia. Und vielleicht unter österreichischer Flagge", ergänzte der Langlauf-Star.
Noch sei über den Nationenwechsel "nicht entschieden", betonte Northug. "Jeder weiß, dass es ein schwieriger Prozess ist. Ich hatte Gespräche mit einigen Leuten im Verband. Aber alles muss bis zum 1. Mai geklärt werden", ergänzte der 39-Jährige. Und stellte klar, dass er auch nach Österreich ziehen würde: "Wenn das nötig ist, wäre sich sehr glücklich, das zu machen."
Österreichs Langlauf-Boss Alois Stadlober stellt klar: "Ich brauche ihn deshalb nicht, weil er mit 39 zu alt ist. Jetzt schnell einen überalterten Sportler mit diesem Lebenswandel einbürgern kommt auch für das Image nicht gut in Österreich. Er will sich nur wieder ins Rampenlicht stellen. Ich brauche ihn nicht, die Sportler sagen das Gleiche."
Northug hat in seiner langen und erfolgreichen Karriere zweimal Olympia-Gold und 13 Weltmeistertitel gewonnen. Allerdings machte der Skandal-Langläufer auch bereits während seiner aktiven Zeit immer wieder Negativ-Schlagzeilen. So wurde er nach einem Autounfall unter Alkoholeinfluss und anschließender Fahrerflucht 2014 zu einer Strafe mit Fußfessel verurteilt, 2020 folgte dann eine siebenmonatige Gefängnisstrafe wegen Drogenbesitzes und vier massiver Geschwindigkeitsüberschreitungen.