Die Neuseeländerin Alice Robinson ist eine der Top-Läuferinnen in dieser Weltcup-Saison.
Nach sechs Siegen im Riesenslalom triumphierte die 24-Jährige am Sonntag in St. Moritz erstmals im Super-G, wo sie vor Romane Miradoli (Fr), Sofia Goggia (It) und Lindsey Vonn (US) zum Sieg fuhr.
"Ich habe mich großartig gefühlt. Schon bei der Besichtigung", sagt sie nach dem Erfolg überglücklich. "Um ehrlich zu sein, dachte ich nicht, dass ich auch gleich Super-G-Rennen gewinnen könnte. Wenn man in dieser Disziplin das Gefühl hat, dass man schnell ist, ist man es meistens nicht."
Für Robinson ist es ein Sieg, der ein Wechselbad an Gefühlen darstellt. Dass die 24-Jährige für Neuseeland fährt, liegt an ihrem frühen Umzug nach Queenstown. Im Alter von vier Jahren ging sie mit ihren Eltern, die beide von dort kommen, nach Neuseeland. Zur Welt kam Robinson allerdings in Australien, wo sie auch ihre ersten Lebensjahre verbrachte – genauer gesagt in Sydney, wo am Sonntag bei einem antisemitischen Anschlag mehrere Menschen ums Leben gekommen sind.
Noch heute hat Robinson einen großen Bezug zu Australien und Sydney. Vom Vorfall am Bondi Beach wusste die Neuseeländerin zunächst aber nichts.
Erst als "20 Minuten" sie darauf anspricht, erfährt sie davon. Bei Robinson kullern die Tränen in die Augen, sie hält inne. Dann ist das Interview beendet. "Ich habe noch Familie in Sydney", meint sie und muss wenig später zur Siegerehrung. Dort jubelt sie wieder. Eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle.
