Der 28-jährige Schweizer Tanguy Nef ist aus dem Schweizer Skiteam nicht mehr wegzudenken. Bei der WM in Saalbach holte er in der Team-Kombination mit Silber seine erste Medaille bei einem Großereignis. Nun gewährte Nef der Schweizer Tageszeitung "Blick" einen Einblick in sein Innenleben und sprach über seinen Bruder Arsene, der wohl seine größte Motivation ist.
Tanguy Nefs vier Jahre jüngerer Bruder Arsene leidet am Sotos-Syndrom, einer genetisch bedingten Krankheit, bei der sich der Kopf überproportional entwickelt. Der Gen-Defekt tritt meist schon bei der Geburt auf und beeinträchtigt die geistige Entwicklung nachhaltig. Deshalb brauchen Menschen mit dieser Erkrankung im Alltag so viel Unterstützung wie möglich.
Diese Hilfe will Tanguy Nef seinem Bruder unbedingt zukommen lassen. Auch deshalb gibt der Schweizer auf der Piste Vollgas: "Ich möchte auch deshalb möglichst viel Geld verdienen, damit ich Arsene für immer ein gutes Leben ermöglichen kann".
Arsene Nef ist wie sein älterer Bruder auf der Skipiste unterwegs und hat es bei den Schweizer Meisterschaften im Spezialskifahren auf das Podest geschafft. Bald wird er auch vor der Kamera zu sehen sein, wie Bruder Tanguy verrät: "Mein lieber Bruder wurde in den letzten drei Jahren für eine Doku in seinem Alltag regelmäßig von einer Kamera begleitet. Der fertige Film wird schon bald auf dem Streaming-Dienst Play Suisse zu sehen sein."
Er sei einfach ein kleiner Filmstar, sagt Nef mit einem Lächeln. Für das Schweizer Ski-Ass geht es am nächsten Wochenende in Aare (Swe) weiter. Nach Platz fünf am vergangenen Wochenende in Kranjska Gora (SLO) will der Schweizer wieder angreifen - auch für seinen Bruder.