Cyprien Sarrazin muss die kommende Ski-Saison auslassen. Der 30-jährige Franzose arbeitet nach seinem Horror-Sturz in Bormio weiterhin konsequent am Comeback – und überrascht mit einem positiven Gesundheits-Update. "Ich führe ein normales Leben, das ist ein Wunder", erklärte der Speed-Spezialist gegenüber L’Équipe.
Im Dezember 2024 war Sarrazin im Training für die Abfahrt in Bormio schwer gestürzt, erlitt eine Gehirnblutung sowie Verletzungen an Bein und Fuß. Er musste auf die Intensivstation, wurde in den künstlichen Tiefschlaf versetzt und schwebte zeitweise in Lebensgefahr. "Wenn man aus diesem Koma erwacht, ist man sehr erschöpft. Und es ist sehr kompliziert, ein normales Leben zu führen, einen normalen Sprachfluss zu haben", sagte damals sein Arzt Stephane Bulle.
Inzwischen zeigt sich der zweifache Kitzbühel-Sieger wieder regelmäßig auf Social Media – ob am Hometrainer, bei Sprung- und Gleichgewichtsübungen oder mit Bildern seiner Kopfnarbe. Schon im Frühjahr hatte er in Albertville Lauftrainings auf der Tartanbahn absolviert und betont: "Ich nähere mich langsam an. Ich suche das Gefühl und steigere die Intensität. Schritt für Schritt."
Seit einigen Monaten habe er keine Doppelbilder mehr: "Mit den Augen ist es schon seit einiger Zeit wieder in Ordnung, das hat sich ganz natürlich ergeben und erneut alle Prognosen widerlegt", erklärte Sarrazin nun. Leichte Einschränkungen bereiten ihm dagegen die Knie, wo er bereits vor dem Sturz Probleme hatte. "Aber ansonsten ist alles in Ordnung, insbesondere neurologisch."
Ein Comeback im Weltcup ist damit frühestens in der Saison 2026/27 realistisch. "Ja, so stelle ich mir das vor, auch wenn es schwierig ist, langfristig zu planen. Aber das ist das wahrscheinlichste Szenario", sagt Sarrazin. Damit wird er auch die Olympischen Spiele in Mailand/Cortina 2026 verpassen.