Corinne Suter erfuhr vom Sturz ihrer Teamkollegin Lara Gut-Behrami mitten in der Vorbereitung auf ihren eigenen Trainingslauf. Über Funk kam die Nachricht aus dem Super-G-Training in Copper Mountain – danach habe es "mega lange gedauert", bis der Start wieder freigegeben wurde, schildert die Olympiasiegerin im Interview.
Suter ordnet den Zwischenfall sportlich ein. Nach Sichtung der Bilder sagt sie: "Lara hat einen Fahrfehler begangen, wie er uns allen auch schon unterlaufen ist. Der Grad zwischen Erfolg und Absturz ist im Skisport eben besonders schmal." Für sie gehöre so etwas zum Risiko der Disziplin – auch wenn der Schreck im ersten Moment groß war.
Erschwert wird die Saisonvorbereitung für die Schweizerinnen heuer zusätzlich durch die Bedingungen in Colorado. Ungewöhnlich hohe Temperaturen sorgen für eine dünne Schneedecke, die Trainingseinheiten müssen verkürzt werden. Trotzdem bleibt Suter zuversichtlich: "Ich bin dennoch davon überzeugt, dass wir aus dieser sehr schwierigen Situation das Beste herausgeholt haben."
Gleichzeitig spricht die 31-Jährige auch über die emotionale Seite des Sports. Der tragische Tod des italienischen Fahrers Matteo Franzoso nach einem Sturz im September in Chile habe sie stark beschäftigt. "Ich habe Matteo nicht persönlich gekannt, aber mir gehen derart schreckliche Geschichten besonders nahe, ich kann das nicht so einfach ausblenden", sagt Suter.