Der Super-G der Damen am Dienstag (Start: 11.00 Uhr) wird bei Sonnenschein über die Bühne gehen. Die teils heftigen Niederschläge (Schnee am Berg, Regen im Tal) vom Wochenende, die auch Montagvormittag noch andauerten, dürften den Prognosen zufolge in der Nacht auf Dienstag ein Ende finden. Unser heißester Medaillentipp: Anna Fenninger.
Der WM-Super-G der Damen am Dienstag (Start: 11.00 Uhr) wird bei Sonnenschein über die Bühne gehen. Die teils heftigen Niederschläge (Schnee am Berg, Regen im Tal) vom Wochenende, die auch Montagvormittag noch andauerten, dürften den Prognosen zufolge in der Nacht auf Dienstag ein Ende finden. Unser heißester Medaillentipp: Anna Fenninger.
Nach dem Damen-WM-Super-G ziehen Dienstagnachmittag über Schladming aber schon wieder Wolken auf. Am Berg beginnt es abermals zu schneien, im Tal zu regnen. Zudem sinken die Temperaturen auf unter null Grad. Der Mittwoch (Super-G der Herren um 11.00 Uhr, Abfahrtstraining der Damen um 13.30 Uhr) sollte sich dann aber dennoch freundlich präsrntieren, dem ersten Herren-Rennen ebenfalls nichts im Weg stehen.
Görgl nach Form-Tief nur Außenseiterin
Trotz Doppel-Gold 2011 in Garmisch-Partenkirchen geht Elisabeth Görgl nur als Außenseiterin in ihre Heim-WM in Schladming. Die 31-jährige Steirerin versprühte aber vor dem Auftakt-Super-G viel Optimismus. Und auch ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl hob warnend den Zeigefinger: "Die Lizz ist unser Jolly Joker. Ihre Formkurve ist stark ansteigend."
Auch für die älteste der 13 ÖSV-WM-Teilnehmerinnen stellt Schladming eine Herausforderung der ganz speziellen Art dar. "Ich freue mich sehr auf diese Heim-WM. Das ist etwas ganz anderes als alles Bisherige, und das macht es so spannend", meinte die amtierende Super-G- und Abfahrts-Weltmeisterin.
Nur Platz zwölf als bestes Ergebnis
Im laufenden Winter war Rang zwölf in Cortina d'Ampezzo Görgls beste Super-G-Leistung. In der Abfahrt war Platz 15 in Val d'Isere der "Höhepunkt". Dennoch stellte Görgl, die im Frühling 2012 an beiden Knien operiert wurde, klar, dass sie ihre Trophäensammlung erweitern möchte: "Nur um dabei zu sein, fahre ich nicht zur WM. Ich möchte an meine Erfolge anschließen und auch beim vierten Großereignis in Folge eine Medaille holen. Das ist ganz klar mein Ziel."
Bei der WM 2009 in Val d'Isere holte Görgl Bronze in der Super-Kombination, bei Olympia 2010 in Vancouver Bronze in der Abfahrt und im Riesentorlauf, und bei der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen folgte dann ihr "Goldrausch". Die jüngsten Trainingseinheiten der ÖSV-Truppe in Innerkrems haben Görgl noch einmal einen ordentlichen Schub gegeben. "Ich habe mich so gut wie möglich vorbereitet. Ich glaube an mich und meine Fähigkeiten. Und ich glaube, dass ich den richtigen Schwung wiedergefunden habe."
Vonn und Maze als Gold-Favoritinnen
Die Saisonsiegerinnen Lindsey Vonn aus den USA (siegreich in Lake Louise, St. Moritz), Tina Maze aus Slowenien (St. Anton) und Viktoria Rebensburg aus Deutschland (Cortina) sowie die Salzburgerin Anna Fenninger sind die Favoritinnen für den WM-Super-G. Österreich erhofft sich zum Auftakt der Heim-Titelkämpfe eine Medaille, am Start sind neben Fenninger und Görgl auch Nicole Schmidhofer, Andrea Fischbacher und Regina Sterz.
Weiche Piste wegen Neuschnee
Die erhoffte "knusprig harte Piste" wird es aufgrund der Neuschneemengen aller Voraussicht nach nicht werden, Herbert Mandl sieht aber ungeachtet der äußeren Einflüsse Medaillenpotenzial in seinem Quintett liegen. "Eine Medaille pro Disziplin ist realistisch und unser Ziel". Das Profil der Strecke sei nicht das "spektakulärste", er hoffte aber, dass gegenüber dem Weltcupfinale im vergangenen März mit Präparierung und eingebauten Sprüngen eine Steigerung auf der "Streicher" möglich war.
Beim Saison-Kehraus 2012 auf weichem Frühlingsschnee hatte sich Rebensburg vor Julia Mancuso (USA), Marion Rolland (FRA) und Fenninger durchgesetzt. Fenninger ist Österreichs größte Medaillenhoffnung im Damen-Lager, in der laufenden Saison war sie einmal Zweite und einmal Dritte. Doch auch vor den Weltmeisterschaften vor zwei Jahren in Garmisch-Partenkirchen standen die Zeichen nicht unbedingt auf Goldrausch der ÖSV-Damen, mit vier Titeln wurden jedoch alle Erwartungen übertroffen.
Fenninger fühlt sich "sehr gut"
"Ja, als Mitfavoritin sehe ich mich vielleicht, weil ich meine Leistung gebracht habe, aber ich habe bisher noch keinen Super-G gewonnen", gab Fenninger zu bedenken. "Aber ich fühle mich sehr gut im Super-G, ich bin im Training wieder das gefahren, was ich kann. Ich bin im Moment in einer guten Form. Und ich war ja im Super-G schon einmal sehr nahe an einer Medaille dran." 2009 in Val d'Isere war sie Vierte, 2011 in Garmisch-Partenkirchen Fünfte.
Vom Kopf her traue sie sich alles zu, sie werde jedenfalls locker in ihr erstes Rennen bei der WM gehen, sagte die 23-Jährige, für die die Heim-Titelkämpfe natürlich etwas ganz "Spezielles" sind. "So etwas hat man nur einmal im Leben. Ich bin stolz, dass ich dabei sein kann und um eine Medaille kämpfen darf. Ob der Druck zu groß ist oder nicht, ist jetzt schwer zu sagen", merkte die Super-Kombinationsweltmeisterin von 2011 an.