Die Sportwelt trauert um Toni Sailer. Der 73-jährige Kitzbüheler verstarb in der Nacht im Krankenhaus von Innsbruck. Der "Schwarze Blitz aus Kitz" litt an einem Hirntumor.
Die österreichische Skilegende Toni Sailer ist tot. Der dreifache Olympiasieger und Gewinner von sieben WM-Goldmedaillen starb gestern nach langer Krankheit, teilte der Kitzbüheler Ski Club heute mit. Sailer wurde 73 Jahre alt.
Neben seiner erfolgreichen Skikarriere machte sich Sailer auch als Schauspieler und Sänger einen Namen. Er wirkte in 22 Spielfilmen mit und nahm zahlreiche Schallplatten auf.
Superstar von Cortina d'Ampezzo
Die Olympischen Spiele 1956 machten aus Toni Sailer eine Legende: Der damals 20-jährige Kitzbüheler gewann in Cortina d'Ampezzo alle drei alpinen Disziplinen. Im Riesentorklauf siegte er gar mit dem Rekordvorsprung von 6,2 Sekunden. Die Bewerbe zählten gleichzeitig als Weltmeisterschaft, weshalb sich Sailer in wenigen Tagen zum dreifachen Olympiasieger und vierfachen Weltmeister (die Kombination war keine olympische Disziplin) krönte. In Bad Gastein holte der Tiroler drei weitere Goldene.
Für seine sportlichen Erfolge wurde Sailer, der seine aktive Karriere im zarten Alter von 23 Jahren beendete, mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1956) ausgezeichnet und dreimal zu Österreichs Sportler des Jahres (1956, 1957, 1958) gewählt.
Viele Funktionen inne
Sailer blieb auch nach seiner aktiven Karriere dem Skisport verbunden. Von 1972 bis 1976 war Sailer Cheftrainer und technischer Direktor des ÖSV, ab 1986 leitete er 20 Jahre lang das Hahnenkammrennen in Kitzbühel. 1992 übernahm er den Vorsitz des FIS-Alpenkomitees.
1999 wurde Toni Sailer zu Österreichs Sportler des Jahrhunderts gewählt. Seine letzte Auszeichnung erhielt er vor wenigen Monaten, als er den, den "Schneekristall des Skisports" des Österreichischen Skiverbandes erhielt.