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Skisprung-Farce! "Hab so etwas noch nie erlebt"

Das Skisprung-Einzel von der Normalschanze sorgt für mächtig Wirbel. Trotz starken Schneefalls wurde die Konkurrenz durchgepeitscht.

Heute Redaktion
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Immer stärker werdender Schneefall, drehender Wind und eine Anlaufspur, die von Springer zu Springer langsamer wurde. Das WM-Einzel von der Normalschanze in Seefeld ist zu einer echten Farce verkommen.

Das beweist auch ein Blick auf das Ergebnis: Dawid Kubacki, der als Mitfavorit gehandelt wurde, lag nach dem ersten Sprung nur auf dem 27. Rang. Dann startete der Pole die Aufholjagd, die ihm sogar Gold einbrachte. Landsmann Kamil Stoch katapultierte sich im zweiten Versuch von Rang 18 zu Silber. Stefan Kraft stürmte von Rang zehn noch zu Bronze.

Topspringer stehen am Podest, andere haben es wesentlich schlechter erwischt. So auch Saison-Überflieger Ryoyu Kobayashi, der als Halbzeit-Leader auf Rang 14 durchgereicht wurde.

Kraft: "So etwas noch nie erlebt"

Auch der Bronzene Stefan Kraft konnte es kaum glauben. "Also so etwas habe ich noch nie erlebt. Beim Wegfahren hab ich mir gedacht: ,Ich werd immer langsamer, da stimmt etwas nicht'. Es war sicher wenig sinnvoll. Aber die besten aus der Quali waren vorne. Ganz unfair kann es nicht gewesen sein", strahlte der Salzburger, der sich seine zweite Medaille holte.

Philipp Aschenwald fehlten als Vierter nur drei Zehntel aufs Stockerl. "Von fair war das ein bisschen weit weg, aber für mich schaut es gar nicht so schlecht aus", freute sich der Tiroler über seine Platzierung.

Hayböck: "Ob der Beste gewonnen hat...?"

"Ob heute wirklich der Beste gewonnen hat, sei dahingestellt. Mit meinem neunten Platz bin ich nicht ganz glücklich. Aber wir freuen uns, dass wir mit dem Krafti eine Medaille mitnehmen", haderte Michael Hayböck, der eine Absage befürwortet hätte. "Das wäre die richtige Entscheidung gewesen."

Und was sagt der Weltmeister selbst? "Nach dem ersten Durchgang hab ich nicht im Traum an Gold gedacht. Der zweite Sprung war gut, ich bin glücklich, dass es gereicht hat. Es war nicht fair, aber alle hatten ähnliche Chancen, um einen guten Sprung zu machen", so Kubacki.

"Goldi" für Abbruch

"Man sollte so einen Wettkampf verschieben, aber es schaut so aus, als wäre die Anweisung gewesen, dass man heute ein Ergebnis haben soll. Im Normalfall springt man so eine Konkurrenz nicht fertig", schüttelte auch ORF-Experte Andreas Goldberger den Kopf.

(Heute Sport)