Sport
Slalom-Damen kämpfen um Sotschi-Tickets
Der vorletzte Damenslalom vor der Olympia-Nennung hat für Bernadette Schild das endgültige Sotschi-Ticket und Kathrin Zettel einen weiteren Rückschlag gebracht. Enttäuscht verließ die Niederösterreicherin nach Platz 26 Bormio. In Zauchensee und Flachau will die Niederösterreicherin nun wieder Selbstvertrauen tanken.
. In Zauchensee und Flachau will die Niederösterreicherin nun wieder Selbstvertrauen tanken.
Elf Stunden Anreise, dann Extrembedingungen auf der weichen Piste im Schneeregen von Bormio. Von einem "worst case" sprach Zettel beim Zagreb-Ersatzslalom in Italien, der sie hinsichtlich Weltcup und Sotschi nicht weitergebracht hat. "Schade, denn zuletzt hatte ich im Training gute Schritte nach vorne gemacht", bedauerte Zettel.
Statt die Früchte eines erfolgreichen Angriffs zu ernten, fiel die Halbzeit-Achte nach einem Fehler sogar ans Ende des Feldes zurück. "Sie hat im Steilen gepatzt und danach nie wieder den Rhythmus gefunden", urteilte Slalom-Cheftrainer Stefan Bürgler.
Bernadette Schild fix dabei
Umso zufriedener nahm Bürgler Platz vier von Bernadette Schild auf. Sie und die zwei Mal siegreiche Schwester Marlies Schild haben ihre Sotschi-Tickets sicher, Vizeweltmeisterin Michaela Kirchgasser nach Platz sieben wohl auch im Slalom ebenso. Zettel hat Platz vier von Courchevel als beste Empfehlung für den Olympia-Slalom, sonst aber eher Teilerfolge als Spitzenergebnisse vorzuweisen. In Flachau will deshalb auch Nicole Hosp nochmals versuchen, auch im Slalom ihre Olympia-Karten zu verbessern.
Bernadette Schild ist klar, dass sie nach ihrem zweiten Spitzenergebnis ihren Sotschi-Koffer bereits packen kann. "Schön langsam schon", gestand sie schmunzelnd ein. "Es ist schön, wenn man zwei gute Ergebnisse hat und im Training läuft's ja auch sehr gut." Platz vier in Bormio freute die 24-Jährige doppelt: "Ich bin ja im Flachen wahrlich kein Wunderkind, deshalb war das ein Riesenschritt und für mich ein Riesenerfolg."
Trainer Bürgler zufrieden
Slalom-Cheftrainer Bürgler war mit seinen Mädchen angesichts der schwierigen Umstände in Bormio großteils zufrieden. "Einige hatten im ersten lauf Pech mit dem Wetter und Umstellungsprobleme auf die weiche Piste. Im zweiten sind sie dann echt cool gefahren. Ich hätte in der Früh nicht gedacht, dass wir hier überhaupt ein Rennen haben." Ausdrückliches Lob gab es für Bernadette Schild: "Sie ist oben richtig geil Ski gefahren." Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum war mit der Mannschaftsleistung nicht unzufrieden. Die erste Olympia-Hochrechnung wird der Coach aber erst nach den kommenden Rennen in Zauchensee machen. "Am liebsten würde ich natürlich mit elf Damen nach Sotschi fahren", erklärte Kriechbaum.
Ob das gelinge, wage er aber eher zu bezweifeln, gab der Coach zu. "Das hängt ja auch von der Stärke der Herren und unserer sportlichen Leitung ab, die das gewichten muss." Kriechbaum steht dem Thema aber offen gegenüber. "Die Medaillenchancen stehen bei Olympia im Vordergrund. Und alle, die realistische Chance haben, sollen dort starten. Egal ob Frauen oder Männer."