Sport
Slovan füllte Stadion bei "Geisterspiel" mit Kindern
Eigentlich sollte das Stadion von Slovan Bratislava wegen einer Uefa-Strafe leer bleiben. Die Niederlage der Austria-"Fanfreunde" sahen stattdessen 21.000 Kinder.
Geisterspiele, man kennt es. Eine Kollektivstrafe der Uefa, die für Klub, Spieler und Fans eine ziemlich undankbare Atmosphäre schafft. Leere Ränge, keine Stimmung, Testspielcharakter. Das blühte auch dem SK Slovan Bratislava.
In der Gruppe K der Europa League trat der slowakische Klub, zu dem Teile der Austria-Wien-Anhänger eine Fanfreundschaft pflegen, am Donnerstagabend gegen Premier-League-Verein Wolverhampton Wanderers an.
Die Slowaken verloren die Partie 1:2. Die Ränge waren voll mit 21.000 Kindern. Die Slovan-Fans hatten sich durch rassistische Gesänge ein Geisterspiel als Strafe der Uefa eingehandelt.
Doch die Verantwortlichen des slowakischen Meisters haben ein Schlupfloch in den Strafauflagen der Uefa gefunden. Das Zutrittsverbot gilt offenbar nur für zahlende Zuschauer ab 14 Jahren. Ränge frei also für alle Kinder – der Klub füllte das Stadion so. Anpfiff ist passenderweise bereits um 18.55 Uhr, beste Voraussetzungen für die "Kids Night" in der Europa League.
Tickets verschenkt
Vor einem Monat, beim 4:2-Sieg über Besiktas, trug Bratislava das erste "Geisterspiel" aus, auch damals bereits vor einer Kulisse von 6000 Kindern. Die Tickets darf der Klub indes nicht verkaufen, sie werden an die Kinder verschenkt.
Gästefans sind einige wenige erlaubt, etwa 400 Anhänger von Wolverhampton folgten ihrem Team. Diese müssen aber ihre Tickets offenbar bezahlen, was entsprechend für Empörung unter den Engländern gesorgt hat.