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So bereitet sich ÖFB-Team auf Schweden vor

Heute Redaktion
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Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller hat es am Mittwoch ein wenig ruhiger angehen lassen. Die für den Vormittag geplante Einheit wurde gestrichen, die ÖFB-Kicker konnten bis zum Nachmittagstraining (17.00 Uhr) ausschlafen und ein wenig abschalten.

"Der Zeitpunkt war da, um die Köpfe der Spieler nach einer langen Saison ein wenig freizubekommen. Jetzt gilt es, die Fokussierung, die Lockerheit und die Lust aufs Spiel zu fördern", betonte Koller zwei Tage vor dem WM-Qualifikations-Match am Freitag (20.45 Uhr) gegen Schweden.

Der Schweizer setzte diese Maßnahme aufgrund seiner Trainingsbeobachtungen. "Wenn man das Gefühl hat, dass die Konzentration ein bisschen nachlässt, dass ungewohnte technische Fehler passieren, dass mehr Bälle als sonst wegspringen, dann sollte man ein bisschen bremsen und nachgeben", meinte Koller.

Videostudium

Das Videostudium hat Österreichs Nationalteam bereits am Dienstagnachmittag abgeschlossen. Koller hat zehn Partien der Schweden, die am Donnerstag um 17.00 Uhr in Wien landen, studiert und die wichtigsten Passagen daraus den Spielern vorgeführt. "Wir haben besprochen, wie sie spielen und wie wir spielen könnten."

"Sind nicht Favorit"

Dass die Öffentlichkeit hohe Erwartungen ans aktuelle heimische Nationalteam hat, freut Koller, der 52-Jährige aus Zürich bremste diese aber ein wenig. Leichter Favorit bei den Buchmachern zu sein und Spaß beim Training zu haben, das reiche noch lange nicht, um gegen die Skandinavier zu bestehen. "Wir sind sicher nicht in der Situation, dass wir überheblich sein können", stellte Koller klar.

"Wir spüren aber natürlich auch, dass eine positive Energie da ist. Und ich spüre die Spielfreude in dieser Mannschaft. Aber wir sind gegen Schweden nicht der Favorit, die Schweden werden allgemein als Nummer zwei in unserer Gruppe eingestuft. Aber wenn sich uns eine Möglichkeit bietet, dann wollen wir drüberfahren und sie besiegen", sagte der angeblich vom deutschen Zweitligisten 1. FC Köln umworbene ÖFB-Coach.

"Schweden ist nicht Ibrahimovic"

Von der weitverbreiteten öffentlichen Meinung, dass , hat sich Koller von Anfang an distanziert. Und das tut er auch weiterhin. "Schweden ist nicht Ibrahimovic, das habe ich stets betont. Er ist Spitzenklasse, aber es sind auch viele andere da, die Tore schießen können." Ein Blick auf die jüngsten schwedischen Länderspiele gibt ihm recht, im Jahr 2013 ist Ibrahimovic noch ohne Länderspieltor.

Genau die gleiche Ansicht hat Koller auch beim heimischen öffentlichen Fokus auf Marko Arnautovic. "Bei uns ist nicht alles Arnautovic. Wir haben viele gute Spiele, Arnautovic ist einer von ihnen. Er ist gut drauf, so wie alle anderen auch".

Ivanschitz: "Jeder will spielen"

Im Lager der österreichischen Nationalmannschaft steigen Anspannung und Vorfreude. "Jeder ist hungrig und möchte spielen. Denn das wird eine Riesensache", erklärte der 61-fache Teamspieler Andreas Ivanschitz am Mittwoch. Mit dem von Teamchef Marcel Koller stets geforderten Pressing sollen die Schweden so weit wie möglich vom ÖFB-Tor ferngehalten werden. "Wir müssen die schwedischen Angriffe früh stoppen, wir müssen sie so schnell wie möglich blockieren und dürfen sie nicht zu nah an unser Tor heranlassen", forderte György Garics.

Der Außenverteidiger weiß, dass man mit einem Heimsieg die Weichen auf Platz zwei in Gruppe C stellen würde und somit die Chance auf die WM 2014 deutlich erhöhen würde. "Wir können uns vom Jäger zum Gejagten machen. Dann hätten wir alles selbst in der Hand, das wäre purer Luxus. Diese drei Punkte wären die Basis für Platz zwei."

   Der 32-fache Teamkicker Garics ist überzeugt, dass die Zeit dafür reif ist. "Das Potenzial war schon öfters da. In letzter Zeit haben wir es aber auch geschafft, es auf den Platz zu bringen. Wir haben eine Mannschaft, die weiß, was sie drauf hat und was sie kann."