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So cool reagiert Hamilton auf die Computer-Panne

Heute Redaktion
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Lewis Hamilton stoppte beim Formel-1-Start in Melbourne eine Daten-Panne. "Ich wünschte, es würde wieder mehr am Menschen liegen", stellt er jetzt klar.

Die Computer-Nerds waren also Schuld! Ein Software-Fehler hat Lewis Hamilton den Sieg beim Grand Prix von Australien gekostet.

Die genaue Renn-Analyse ergab: Der Weltmeister hätte trotz der Daten-Panne gewinnen können. Denn in der entscheidenden Phase des Rennens fuhr er nicht maximales Tempo.

Hamilton fuhr nicht volles Tempo

Die Details: Nach seinem Boxenstopp in Runde 19 hatte Hamilton 13,8 Sekunden Rückstand auf Sebastian Vettel. Bis zur verhängnisvollen virtuellen Safety-Car-Phase (VSC) in Runde 26 wurden daraus 12,2 Sekunden. Heißt: Obwohl er die um 22 Runden frischeren Reifen hatte, war er pro Runde im Schnitt nur um 0,3 Sekunden schneller als der führende Ferrari. Zu wenig.

In der Mercedes-Box ging man zu dieser Zeit von drei bis vier Sekunden Soll-Abstand aus. Weil der Mercedes-Computer offenbar mit dem falschen Abstand rechnete. Dabei hätte Hamilton in Wahrheit pushen müssen.

Spurensuche in den Daten

Lewis Hamilton wusste das nach einer ersten Analyse des Rennens. "Ich hätte nach dem ersten Boxenstopp näher dran sein können", ärgerte er sich. Wolff klärt auf: "Ich glaube, das wäre möglich gewesen. Aber Lewis wusste, dass er mit diesem Reifensatz bis zum Ende durchfahren muss, also ist er genau nach Vorgabe gefahren. Sonst hätte er wahrscheinlich ausreichend Puffer gehabt. Muss an einem Software-Bug gelegen haben, oder es stimmt etwas mit dem Algorithmus nicht."

In Brackley soll die Technik nun genau analysiert werden. Mercedes und Hamilton passierte schon einmal so eine Panne – 2015 in Monaco. Bitter! Denn Hamilton hält wenig davon, seine Rennen nach Computersimulationen auszurichten.

"Ich wünschte, es würde wieder mehr am Menschen liegen"

"Das ist schon hart", stellt er klar. "Formel 1 ist Teamsport, aber wir verlassen uns so sehr auf die Daten und auf die Technologie, dass ich wünschte, es würde wieder mehr an den Menschen liegen. Ich wünschte, ich hätte es mehr selbst in der Hand, denn ich finde, dass ich heute so stark gefahren bin wie eh und je, und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Leistung."

(Heute Sport)