Coronavirus

So gefährlich ist die indische Corona-Mutante 

Mittlerweile scheint die indische Virusvariante auch in Österreich angekommen zu sein. Was das nun für Geimpfte und Genesene hierzulande bedeutet. 

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Im Labor werden die Proben analysiert. Symbolbild.
Im Labor werden die Proben analysiert. Symbolbild.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Seit Freitag gibt es den Verdacht, dass die indische Virusvariante in Österreich angekommen ist. Wie berichtet soll das Vorscreening mehrerer Proben Hinweise auf die indische Corona-Mutante ergeben haben.

Trickst die Doppelmutante B.1.617 aus Indien die Impfstoffe aus? Diese Frage stellt sich wohl vielen angesichts der apokalyptisch anmutenden Bilder aus Indien: Leichen werden mitten auf der Straße verbrannt. Infizierte sterben in der Warteschlange vor den Spitälern, weil es an Betten, Beatmungsgeräten, Personal und nicht zuletzt an Sauerstoff mangelt. Und die Zahlen steigen weiter an.

Österreich schränkte die Einreise aus dem südasiatischen Land deshalb ab dem 29. April stark ein. Verhindern, dass die von der Weltgesundheitsorganisation als "variant of interest" gewertete Virusvariante nach Österreich kommt, gelingt wohl nun nicht mehr. 

Impfschutz besteht, ist aber abgeschwächt

Ob die kriegsähnlichen Zustände in Indien allein auf die Doppelmutante zurückzuführen sind, wie manch einer befürchtet, ist nach wie vor unklar. Doch mittlerweile gibt es immerhin erste Anhaltspunkte, ob B.1.617 ähnlich wie etwa die brasilianische Mutante P.1 dem durch Krankheit oder Impfung gebildeten Immunschutz beim Menschen entkommen kann.

Laut einer noch nicht von externen Fachleuten begutachteten Preprint-Studie nimmt die Wirksamkeit der Antikörper gegenüber der indischen Mutante zwar ab, aber nicht sehr stark. Das heißt: Sie kann noch immer neutralisiert werden, allerdings schwächer als andere Varianten.

Für Aufatmen zu früh

"Wenn es sich bestätigt, sind die Daten aus dieser Veröffentlichung äußerst ermutigend. Sie deuten darauf hin, dass es keine Immunflucht gibt", kommentiert Impfstoffexperte Carlos Guzman vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig die auf dem bioRxiv-Server einsehbare Studie. "Die Variante B.1.617 wird von Antikörpern neutralisiert, die bei Personen vorhanden sind, die nach Infektionen mit dem ursprünglichen Virus und in Europa zirkulierenden Varianten genesen sind, oder von den Antikörpern, die durch Covid-19-Impfstoffe stimuliert werden", zitiert unter anderem Mdr.de Guzman.

Ähnlich positiv bewertet auch Molekularbiologe Martin Moder die Daten im ORF: "Wir haben gute Gründe davon auszugehen, dass der Impfschutz weiterhin sehr gut bestehen bleibt gegen diese Variante." Und das besser als bei der südafrikanischen Virusvariante B.1.351, die bereits stark in Österreich zirkuliere.

Biontech-Chef glaubt an Schutzwirkung

Für ein Aufatmen ist es jedoch noch zu früh, meint Andreas Bergthaler vom Forschungsinstitut für Molekulare Medizin: Die Aussagen der Studie basierten auf insgesamt zwölf B.1.617-Viren im Labor. Die Datenlage sei damit nur "spärlich – und sie schließen auch keine in Europa gebräuchlichen Impfstoffe ein", zitiert ihn Orf.at. In der Untersuchung wurde neben der Reaktion Genesener einzig die Wirkung des Totimpfstoffs Covaxin vom indischen Hersteller Bharat Biotech geprüft. Entsprechend mahnt Bergthaler noch zur Vorsicht.

Optimistischer äußert sich Ugur Sahin, Chef von Biontech: Nach erster Einschätzung dürfte der Pfizer/Biontech-Impfstoff Comirnaty auch gegen die in Indien grassierende Corona-Mutation wirken. Die entsprechenden Tests liefen zwar noch. Er sei aber "zuversichtlich", dass das Vakzin auch gegen die in Indien aufgetretene Variante wirke.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com