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So holte Ammann Gold: Geheimwachs

Heute Redaktion
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Der österreichische Servicemann Gerhard Hofer hat bei der Präparation der Ski von Normalschanzenolympiasieger Simon Ammann auf Wachs seines Amtskollegen im Schweizer Langlauf-Team vertraut.

Von einer Wunderwaffe will Hofer, im dritten Winter für das Skisprungmaterial von Ammann und Co. verantwortlich, aber nichts wissen. "Das ist Blödsinn", sagte der 27-jährige Oberösterreicher. Weil er für nasse und feuchte Verhältnisse wie im Whistler Olympic Park nicht gleich gut ausgerüstet ist wie für kalte und trockene, suchte Hofer am Donnerstag den Rat von Roger Wachs. Der Chef des Langlauf-Serviceteams drückte Hofer ein Langlauf-Wachs in die Hand, welches dieser für die beiden Trainingssprünge am Freitag auftrug. Der Test fiel so gut aus, dass Hofer im Wettkampf auf das gleiche Produkt setzte.

Ammann war der Schnellste

"Insgesamt kann man sagen, dass ich voll gepokert habe", sagte Hofer nach erfüllter Gold-Mission. Das Risiko zahlte sich aus. Ammann gehörte in der Anlaufspur zu den Schnellsten, was bei ihm trotz stark verbesserter Anfahrtsposition immer noch Seltenheitswert hat.

Langlauf-Wachse sind im Skispringen zwar schon öfter verwendet worden, aber nicht bei solchen Verhältnissen und nicht von Hofer. Der freute sich nicht nur über die Goldmedaille von Ammann, sondern auch über die Art und Weise der interdisziplinären Zusammenarbeit im Schweizer Olympia-Team. "Als ich noch für die Österreicher arbeitete, bekam ich für jeden Großanlass einen Wissenschafter zur Seite gestellt. Im Vergleich dazu kann ich in der Schweiz machen, was ich will." Wie Hofer das sagt, wird klar, dass er den praktischen Weg bevorzugt. Sowohl seine Vorgesetzten als auch die Athleten bringen "Gatsch" das volle Vertrauen entgegen.

APA