Nach wie vor sind sogenannte "Qualzuchtrassen" ein schwieriges Thema. Während das röcheln und schnarchen vom kurznasigen Bully, Mops und Co. ziemlich offensichtliche Merkmale für wenig Lebensqualität sind, sind andere Hund durch ganz bestimmte Gen-Codes beeinträchtigt. Ein Laie würde bei einem robusten "Löwenjäger" wie dem Rhodesian Ridgeback auch niemals auf die Idee kommen, dass der ebenfalls einer Qualzucht entstammen kann.
Der imposante Rhodesian Ridgeback stammt aus Südafrika und wurde tatsächlich für die Löwenjagd gezüchtet. Der honigfarbene, agile und muskulöse Hund besticht vor allem mit seinem herausragendstem Merkmal, seinem "Ridgeback" – dem Haarstreifen entlang der Wirbelsäule, der tatsächlich gegen den Strich wächst.
Und hier liegt auch schon das Problem. Der Haarkamm entstand laut Forscher durch einen Gendefekt, der allerdings auch weitere, negative Auswirkungen haben kann. Bereits im Mutterleib können sich durch diesen gewollten "Zuchtfehler" im Embryonalstadium sogenannte "Dermoidzysten" bilden – Hautzellen, die nicht ausreichend von den Nervenzellen getrennt wurden. Die Folge können massive neurologische Probleme sein, wo der Hund lahmt, Hirnhautentzündungen und Epilepsie bekommt. Auch die sogenannte "Spina bifida" (eine Spaltung der Wirbelsäule), die auch viele Kinder betrifft, werden etwa bei jedem 10. Rhodesian Ridgeback mit Dermoidzsysten beobachtet.
Das traurige ist aber eigentlich, dass diese Hunderasse wesentlich gesünder sein könnte, ohne seinen "Ridge" – denn nur dieser Gendefekt ist für all die gesundheitlichen Probleme verantwortlich. Es kommen nämlich durchaus manchmal Welpen ohne dem charakteristischen Haarkamm zur Welt, die völlig gesund sind, doch die will keiner … verrückte Welt.