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So läuft die Jagd auf den Dortmund-Bomber

Das Attentat auf den Spieler-Bus von Borussia Dortmund sorgte für Entsetzen. Nun läuft die Jagd auf den Täter auf Hochtouren.

Heute Redaktion
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Nach dem Anschlag auf den BVB-Spieler-Bus gibt es neue Entwicklungen. Einer der beiden festgenommenen Tatverdächtigen steht nicht mehr unter Verdacht. Dem 25-jährigen Iraker Beset al-O. wird hingegen eine Verbindung zum IS im Irak vorgeworfen. Gegen ihn läuft ein Antrag auf Haftbefehl.

Auch in der rechts- und linksextremen Szene soll ermittelt werden. Die aufgetauchten Bekennerschreiben geben allerdings Rätsel auf.

Jagd auf den Täter

Die Hintergründe der Tat sind noch nicht geklärt. Am Tatort wurden noch am Dienstag idente Bekennerschreiben gefunden. Diese deuteten auf einen islamistischen Hintergrund hin, es tauchten aber mehrere Ungereimtheiten auf.

Ein Bekennerschreiben auf einer linksextremen Plattform wurde als unglaubwürdig eingestuft.

Am Mittwoch wurden zwei Tatverdächtige festgenommen. Es soll sich laut deutschen Medien um einen 25-jährigen Iraker aus Wuppertal handeln, dem Kontakte zur Terror-Miliz IS im Irak nachgesagt werden. Beim zweiten Tatverdächtigen soll es sich um einen 28-jährigen Deutschen aus Fröndenberg im Kreis Unna gehandelt haben. Der Verdacht gegen ihn habe sich aber nicht erhärtet.

Am Donnerstag beantragte die deutsche Bundesanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den irakischen Tatverdächtigen. Bisher habe man ihm noch keine Beteiligung am Anschlag auf den BVB nachweisen können. Er soll aber im Irak als IS-Terrorist eine Einheit von etwa zehn Personen kommandiert haben.

"Entführungen, Verschleppungen, Erpressungen und auch Tötungen vorbereiten", seien laut Bundesanwaltschaft seine Aufgaben gewesen.

Zündung per Handy?

Die Täter gingen hochprofessionell vor: Die Bomben wurden außerhalb des Blickwinkels der Hotel-Überwachungskameras platziert. Drei Rohrbomben explodierten zeitgleich per Fernzündung, als der Mannschaftsbus vorbeifuhr. Die Bauart und Zündung der Rohrbomben setzt hohes technisches Know-how voraus. Experten gehen davon aus, dass die Täter sich in Sichtweite des Tatortes befanden. Die Zündung könnte per Handy erfolgt sein.

Eisenbolzen zehn Zentimeter lang

Die Detonationen zerfetzten die Hecken, in denen die Sprengsätze versteckt waren. Die Bomben waren mit kleinen Eisenbolzen gefüllt. Ihr Ziel: Die Spieler zu töten! Die Geschosse waren rund zehn Zentimeter lang und rund fünf Millimeter breit. Bei der Detonation flogen die Metallstücke über 100 Meter weit. Ein Metallstift hat sich in eine Kopfstütze innerhalb des Busses gebohrt. Er schlug knapp neben einem Spielerkopf ein.

(Heute Sport)