Es ist eine oft unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr: der tote Winkel. Er beschreibt jene Bereiche rund um ein Fahrzeug, die der Fahrer nicht direkt oder indirekt einsehen kann. Dabei haben große und schwere Fahrzeuge wie Lkw oder Busse einen wesentlich größeren toten Winkel als normale Autos. Die Gefahr, dass Kinder aufgrund derer geringen Körpergröße übersehen werden, ist bei diesen Fahrzeugen besonders ausgeprägt.
Aus diesem Grund veranstaltet die Fachgruppe der Transporteure der Wirtschaftskammer Wien (WKW) mehrmals im Jahr Workshops zum toten Winkel für die Wiener Volksschüler:innen. Das komplexe Thema wird im Rahmen dessen kindgerecht und einfach verständlich erklärt.
Die Kinder nehmen dabei selbst am Fahrersitz eines Lkw Platz, während sich der Rest der Klasse im toten Winkel versteckt. "Dadurch lernen sie, wo und wie sie der Lkw-Fahrer sehen kann und wo nicht. Und es macht Spaß, einmal hinter dem Steuer eines Lkw zu sitzen, der unsere Stadt täglich mit Lebensmitteln und Waren versorgt", erklärt Wolfgang Böhm, Obmann der Wiener Transporteure.
Mittlerweile sind Lkw und Busse mit mindestens sechs Spiegel und oft auch mit Kameras ausgestattet, was einen guten Rundumblick bietet. Moderne Fahrzeuge haben immer bessere Assistenzsysteme, andererseits müssen gewerbliche Lenker mit Führerscheinen der Klassen C und D gesetzlich alle fünf Jahre einen Weiterbildungskurs mit dem Fokus Sicherheit absolvieren.
Mehrmals im Jahr veranstalten die Fachgruppen in Kooperation mit den Wiener Fahrschulen, der Bildungsdirektion und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit Workshops zum toten Winkel und haben so seit 2017 bereits tausende Kinder erreicht.
Bei der neuesten Veranstaltung in Ottakring waren wieder 250 Volkschüler:innen dabei, die dank eines Theorie- und Praxisteils in Zukunft sicherer im Straßenverkehr unterwegs sein werden.
So können sich Kinder vor Unfällen schützen:
1. Achtsam sein, vor allem wenn ein Fahrzeug neben einem abbiegt
2. Schulterblick: Sich unmdrehen, bevor eine Kreuzung überquert wird und sich dabei vergewissern, dss kein Rechtsabbieger von hinten kommt.
3. Stehen bleiben: Die Straße nicht direkt vor einem Fahrzeug überqueren, vor allem dann nicht, wenn der Fahr nicht gesehen werden kann.
4. Warten: Nicht direkt neben dem Lkw oder Bus an der Ampel warten, sondern DAHINTER.
5. Abstand halten: Das rechte Hinterrad hat einen engeren Kurvenradius als das vordere Rad. Daher sollte man sich nicht zu nahme am Fahrzeug bewegen.
6. Blickkontakt suchen: Wenn das Kind den Fahrer nicht sieht, dann kann der Fahrer das Kind auch nicht sehen!
Weitere Informationen zur "Heute"-Sicherheitsinitiative SICHERHEIT AM SCHULWEG findest du hier: https://www.heute.at/sicherheit-am-schulweg