Schlimm genug, dass Menschen in der Haustier-Zuchtbranche nicht selten das schnelle Geld sehen, aber dann auch noch illegale Qual und Leid anzubieten ist letztklassig. So wurde kürzlich die hochträchtige Scottish-Fold-Katze "Frieda" von den Behörden beschlagnahmt und dem Assisi-Hof des Österreichischen Tierschutzvereins übergeben. Kurz darauf erblickten vier niedlichste Katzenkinder das Licht der Welt, doch was nützt die Optik, wenn ihnen ein Leben voller Schmerzen bevorsteht?
Warum wir Scottish-Fold Katzen besonders entzückend finden, liegt auf der Hand. Große runde Augen, ein großer runder Kopf und nach vor gekippte Ohren wirken besonders unschuldig und schutzbedürftig. Das "Kindchenschema" ist damit bei keiner anderen Katzenrasse so gut erfüllt worden und wenn die größten Stars wie Taylor Swift auch noch fleißig mit dem Qualzucht-Haustier Werbung machen, ist es für den Tierschutz besonders schwierig auf die wissenschaftlich bewiesenen Probleme hinzuweisen.
Ab etwa sechs Monaten muss man mit den ersten Beschwerden der Kätzchen rechnen, die auch nur tägliches Spielen, klettern und springen zur schmerzhaften Qual werden lassen. Der erste Arthrose-Schub steht ebenso vor der Tür wie entzündete Gelenke und eine Wirbelsäulenverkrümmung.
„Ihre geknickten Ohren wirken harmlos, sind aber das sichtbare Zeichen eines folgenschweren, angezüchteten Gendefekts. Er führt zu Knochen- und Knorpelschäden. Und damit oft zu einem Leben voller Schmerzen“Alfred KoflerLeiter der Tierpflege
Wer möchte schon mit seinem Tier permanent beim Arzt sitzen müssen, Schmerzmittel verabreichen und immense Kosten investieren? Nicht selten landen chronisch kranke Katzen, wozu die Scottish-Fold leider zählt, nach ein paar Jahren im Tierheim, weil man sich das Haustier mit den Behandlungen und Medikamenten nicht mehr leisten kann und will.
„Bei jeder Tierzucht muss die Gesundheit an erster Stelle stehen!“
Tierärztin Barbara Fiala-Köck appelliert: "Bitte informieren Sie sich vor dem Kauf einer Katze genau über ihre Herkunft. So können Sie sicherstellen, dass das Tier tierschutzgerecht gehalten wurde und keine gesundheitlichen Belastungen hat. Damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zur Vermeidung von Tierleid."