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Russland verzichtet auf Olympia-Boykott

Russland wurde von den Olympischen Winterspielen 2018 ausgeschlossen. Präsident Wladimir Putin erlaubt nun den Start unter neutraler Flagge.

Heute Redaktion
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Bild: imago sportfotodienst

Die stolze Sportnation Russland liegt am Boden. Der Olympia-Ausschluss von den Winterspielen 2018 sorgt für Wut und Enttäuschung.

In Pyeongchang wird das Nationale Olympische Komitee ausgeschlossen. Es gibt keine russische Hymne und keine russische Flagge. Russische Athleten können unter neutraler Flagge an den Start gehen. Im Land wurde diskutiert, ob das passieren soll. Nationalistische Scharfmacher forderten einen Boykott. Sportler selbst machten sich für ein Antreten stark. Eishockey-Star Ilja Kowaltschuk schrieb mit seinen Teamkollegen einen Brief an Putin. Die Botschaft: "Wenn die Sportler dort hinfahren, dann wird es das Land einen." Das dürfte Wirkung gezeigt haben.

"Hintern niemanden an der Teilnahme"

Der Kreml reagierte am Tag nach den IOC-Sanktionen anfangs zurückhaltend. "Die Situation ist ernst. Heute dürfen wir unseren Emotionen nicht nachgeben, sondern müssen mit Bedacht die Entscheidung des IOC analysieren", erklärt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

So folgte die Entscheidung am Mittwochabend. "Wir werden keinen Boykott machen. Wir werden unsere Sportler nicht daran hindern, teilzunehmen", gab Staatspräsident Putin die Entscheidung bekannt. Demnach übernehme Russland die Verantwortung für die Sperre seiner Funktionäre, Anschuldigungen gegen die Sportler fehle jedoch die Basis.

Witali Mutko, Ex-Sportminister und Doping-Drahtzieher, meldete sich nach seiner lebenslangen Sperre nicht zu Wort. Er soll trotzdem als OK-Chef der Fußball-WM 2018 fungieren.

Klar ist: Der Zeitpunkt der IOC-Entscheidung passt den russischen Entscheidungsträgern nicht. Putin will demnächst die Kandidatur für eine weitere Amtszeit bekanntgeben. Die Mutko-Sperre droht einen Schatten auf die Fußball-WM 2018 zu werfen.

(Heute Sport)