Operation "Spinnennetz"

So schmuggelte die Ukraine Drohnen nach Russland

Am Sonntag gelang der Ukraine ein Drohnenschlag auf Flugplätze tief im Innern Russlands. Es sei das Ende einer Operation, die Jahre in Planung war.
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02.06.2025, 07:35
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Die Ukraine hat einen "groß angelegten" Drohnenangriff gegen russische Militärbomber in Sibirien gestartet und mehr als 40 Kampfflugzeuge Tausende von Kilometern von ihrem eigenen Territorium entfernt getroffen. Dabei seien 34 Prozent der strategischen Marschflugkörperträger Russlands zerstört worden.

Dabei sind die Drohnen nicht in der Ukraine gestartet. In der "Operation Spinnennetz" wurden sie in Lastwagen nach Russland geschmuggelt. Das Vorgehen wurde seit eineinhalb Jahren vorbereitet und von Selenski persönlich geleitet, wie der "Guardian" ukrainische Medien zitiert.

Hineingeschmuggelt und ferngesteuert

Ukrainische Beamte legten den Medien Videomaterial vor, das angeblich die Angriffe zeigt und auf dem laut Reuters mehrere große Flugzeuge in Flammen stehen, bei denen es sich offenbar um Tu-95-Bomber handelt. Sollte sich das Ausmaß des Schadens bestätigen, wäre der Angriff der bisher schädlichste Drohnenangriff der Ukraine in diesem Krieg.

Ukrainische Beamte erklärten gegenüber den Medien, dass die Operation mit dem Codenamen "Spinnennetz" mehr als 18 Monate lang vorbereitet worden war. Die Drohnen wurden zunächst nach Russland geschmuggelt und später unter den Dächern kleiner Holz-Container versteckt, die auf Lastwagen verladen und an den Rand der Luftwaffenstützpunkte gefahren wurden.

Mit einem ferngesteuerten Mechanismus wurden die Dachplatten der Schuppen abgehoben, sodass die Drohnen herausfliegen und ihren Angriff beginnen konnten, erklärten ukrainische Beamte.

Selenski feiert – Russland nimmt Personen fest

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski feiert das "absolut brillante" Ergebnis des Angriffs auf die vier Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet. "Ein Ergebnis, das von der Ukraine allein erzielt worden war", schreibt der ukrainische Präsident. Laut dem ukrainischen Geheimdienst seien 34 Prozent der strategischen Marschflugkörperträger Russlands zerstört worden. Der Schaden werde auf sieben Milliarden Dollar geschätzt.

Zugleich versicherte er, dass die dafür nach Russland eingeschleusten Geheimdienstagenten "rechtzeitig aus dem russischen Gebiet zurückgeholt" worden seien.

Das russische Verteidigungsministerium hat die Festnahme mehrerer Verdächtiger in Bezug auf die Operation "Spinnennetz" bekanntgegeben. Dazu gehören die Fahrer der Lastwagen, die die Drohnen transportiert hatten. Das Ministerium bestätigte zudem im Onlinedienst Telegram, dass in den Regionen Murmansk und Irkutsk mehrere russische Flugzeuge in Brand geraten seien. Menschen seien demnach keine zu Schaden gekommen. Die Brände seien mittlerweile unter Kontrolle.

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