Im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überschlugen sich am Wochenende die Ereignisse. Mindestens zwölf Soldaten wurden bei einem Drohnenangriff auf eine Ausbildungseinheit der ukrainischen Armee getötet, 60 weitere verletzt. Insgesamt sollen 472 Flugkörper auf die Ukraine abgefeuert worden sein.
Kurz zuvor war der Ukraine ein großer Schlag gegen die russische Luftwaffe gelungen. In der monatelang vorbereiteten "Operation Spinnennetz" zerstörten mehrere Drohnen wichtige Kampfjets der russischen Armee. Videoaufnahmen in den Sozialen Medien zeigen brennende Jets auf mehreren Militärflughäfen tief im Landesinneren. Präsident Wolodimir Selenski sprach von einer "brillanten Aktion".
Wie der österreichische Experte Oberst Markus Reisner am Montag im Ö1-Morgenjournal klarstellt, habe man dadurch den Druck auf die kritische Infrastruktur in Russland erhöhen können. "Die Ukraine versucht durch Aktionen hinter der Grenze die Logistik abzuschneiden", ist sich der Militär-Stratege sicher.
Aus seiner Sicht dürfe man so einen Schlag gegen Russland keinesfalls unterschätzen. Die Bomber, die immer außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr geblieben sind, hätten seit Kriegsbeginn Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert.
Zudem habe Russland weitere Großangriffe geplant und bereits eine Vielzahl an Bombern an Militärflughäfen zusammengezogen. "Die Ukraine hat hier Geschichte geschrieben", so Reisner weiter. Nun müsse die Armee weitere Schläge gegen die russische Logistik durchführen.
Angesichts der jüngsten Ereignisse ist es fraglich, ob für Montag geplante Friedensverhandlungen von Erfolg gekrönt werden. Die Ukraine und Russland werden Delegationen zu Gesprächen über eine Feuerpause nach Istanbul entsenden.
Die Priorität der Ukraine sei es, eine "vollständige und bedingungslose Waffenruhe" zu erreichen sowie die Rückkehr von ukrainischen Gefangenen und verschleppten Kindern, wie Selenski am Sonntag auf Twitter klarstellte.