Der Dezember ist heuer für viele besonders schwer auszuhalten. In weiten Teilen Österreichs gibt es nichts als Grau, nichts als Nebel, während im Bergland unbeirrt die Sonne scheint.
Vor allem im Osten und im Donauraum gab es im Dezember bislang wortwörtlich keinen Sonnenschein. Bis zum 21. Dezember wurde in Linz insgesamt exakt eine einzige Sonnenstunde verzeichnet.
Aber auch in Wien (7), Eisenstadt (7) und St. Pölten (9) liegt die Sonnenscheindauer deutlich unter dem klimatologischen Mittel. "In diesen Landeshauptstädten ist ein rekord-trüber Dezember mittlerweile realistisch", erklärt UBIMET-Meteorologe Michele Salmi. "Nur ein sehr unwahrscheinliches, extrem sonniges Jahresende würde noch etwas ändern."
Zum Vergleich: Normalerweise gibt es in einem Wiener Dezember durchschnittlich 56 Stunden. Der absolute Tiefstwert (9) stammt bereits aus dem Jahr 1903. Der sonnigste Dezember war im Jahr 1972 (90).
Passend zur düsteren Bilanz stellt sich das Wetter pünktlich zu Weihnachten jedoch um. Ab dem Heiligen Abend setzt sich eine zunehmend kalte Ostströmung durch. Gleichzeitig sorgt ein Italientief vor allem im Süden und Osten für Niederschlagschancen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei im Laufe des 24. Dezember von anfangs etwa 400 Metern bis in tiefe Lagen ab.
"Im südlichen und östlichen Berg- und Hügelland ist eine weiße Überraschung recht wahrscheinlich, ganz im Südosten könnte sich aber lange Zeit auch Regen dazu mischen", analysiert Salmi. Im Westen und Nordwesten Österreichs sind aktuell nur ein paar Schneeflocken in Sicht. Bei lebhaftem, im Westen auch kräftig auffrischenden, Nordostwind kommen die Temperaturen nicht mehr über -1 bis +4 Grad hinaus.