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So sieht der F1-Crash aus der Onboard-Kamera aus

Heute Redaktion
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Beim Horror-Crash von Spa flog Fernando Alonso mit seinem Boliden direkt über Charles Leclerc. Die Onboard-Kamera liefert jetzt neue, spektakuläre Bilder.

Dass Sauber-Pilot Charles Leclerc an diesem Montag wohlbehalten aufwacht, ist nicht selbstverständlich. Es ist anzunehmen, dass sein Unfall beim Formel-1-GP von Belgien noch vor einem Jahr weit schlimmere Folgen gehabt hätte. Vielleicht sogar tödliche.

Der Horrorcrash ereignete sich nur wenigen Sekunden nach dem Start (Video oben). Niko Hülkenberg verbremste sich in Kurve 1 massiv und traf den McLaren von Fernando Alonso von hinten. Dieser hob ab und flog über das Auto von Leclerc hinweg.

Das war knapp: Der Unfall, gefilmt mit der Onboard-Kamera von Charles Leclerc. Quelle: Twitter

Dass er den 20-jährigen Monegassen nicht am Helm traf, liegt wohl auch am Kopfschutzbügel. Das sogenannte Halo-System wurde in der Formel 1 erst auf diese Saison hin eingeführt. Der Cockpitschutz umgibt den Kopf des Fahrers und soll die Überlebenschance bei einem Unfall um 17 Prozent erhöhen.

Wer sich die Bilder des Sauber-Wagens ansieht, erkennt einen doch ziemlich malträtierten Halo. Rennleiter Charlie Whiting sagte nach dem Rennen: "Es braucht nicht viel Fantasie, um zu sehen, dass die Reifenspuren auf dem Helm von Charles hätten sein können. Es wäre einem Wunder gleichgekommen, wenn es nicht so gewesen wäre."

So sieht Leclercs Halo nach dem Unfall aus. Quelle: Twitter

Für den ehemaligen Weltmeister Nico Rosberg ist klar: "Wir können die Diskussion um Halo beenden. Er wird Leben retten!" Die Worte des Deutschen auf Twitter zeigen auch, dass das System nicht unumstritten ist und war. Für viele ist der Bügel die "hässlichste Neuerung" der Formel-1-Geschichte.

Der dreifache Weltmeister Niki Lauda (69) hatte 2017 gesagt: "Es ist grundfalsch, diesen Cockpitschutz einzuführen. Wir haben neue Autos gebaut, die für den Fan und für den Fahrer wieder attraktiver sind, und jetzt setzt man denen ein Stahlgerüst drauf."

Das Fachmagazin "Auto Motor und Sport" sah in der Einführung des Halo gar "einen schwarzen Tag für den Motorsport." Für Leclerc aber passte gestern die deutsche Übersetzung des englischen Wortes Halo ganz gut: Heiligenschein.

(te)

(20 Minuten)