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So sollen Corona-Tests der Bundesliga-Kicker laufen

Heute Redaktion
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Die Bundesliga plant den Neustart. Dafür braucht es tausende Tests.
Die Bundesliga plant den Neustart. Dafür braucht es tausende Tests.
Bild: GEPA-pictures.com

Die Bundesliga plant das Comeback. Ab Dienstag darf in Kleingruppen von sechs Spielern wieder trainiert werden. Noch im Mai könnte das Play-off starten. Dafür müssen die Fußballer regelmäßig getestet werden.

An den Testkapazitäten wird ein Meisterschaftsbetrieb jedenfalls nicht scheitern, erklärte Gregor Hörmann, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie, der APA.

Zehn Runden stehen im Play-off noch aus. Das macht 60 Spiele. Dazu kommen das ÖFB-Cupfinale sowie drei Partien um die Europa-League-Plätze. Zur Durchführung eines Geisterspiels seien laut Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zumindest 161 Personen nötig. Sollten alle getestet werden, kämen rund 10.000 Tests zusammen. "Grundsätzlich sind solche Zahlen bewältigbar, vor allem über einen Zeitraum von mehreren Wochen", so Hörmann.

Die Fußballer müssten regelmäßig während der Trainings getestet werden. Auch das stellt für Hörmann kein Hindernis dar. "Wir sind derzeit bei 6.000 bis 7.000 Tests pro Tag und damit nicht an der Obergrenze."

Geplant sind PCR-Tests bei den Bundesliga-Profis. Diese "klassischen" Corona-Tests zeigen an, ob die Fußballer aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind. Von Antikörper-Tests rät Hörmann aufgrund der Fehleranfälligkeit noch ab. Das könne sich aber ändern. Die Rachenabstriche könnten Mitarbeiter der medizinischen Abteilungen der Vereine selbst durchführen. Bei Geisterspielen müssten demnach nicht alle Personen getestet werden. So könnten Journalisten, Klub-Mitarbeiter, die nicht im direkten Kontakt mit den Spielern sind, oder TV-Mitarbeiter ausgenommen werden.

Klar ist jedenfalls: Die Durchführung der Corona-Tests kostet Geld. So rechnet Liga-Vorstand Ebenbauer mit Aufwendungen in Millionenhöhe. Laut Hörmann kostet eine Untersuchung rund 100 Euro. Um Testkapazitäten zu erhöhen, würde man auf Proben-Pooling zurückgreifen. Dabei werden fünf Tests gleichzeitig ausgewertet. Bleibt das Ergebnis negativ, sind alle fünf Getesteten nicht infiziert.

Offen ist weiterhin die Frage, was bei einem positiven Corona-Fall passieren soll. Wird eine gesamte Mannschaft isoliert, bedeutet das wohl den Abbruch der Meisterschaft. Dies sei für Hörmann aber nicht zwingend nötig. Es könnte auch reichen, den betroffenen Spieler zu isolieren und dessen Teamkollegen genauer zu testen.

Für Hörmann selbst wäre der Bundesliga-Neustart zumindest ein erster Schritt, um "ein bisschen in den Normalmodus zurückzukehren."