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So tickt die neue Sport-Weltmetropole Katar!

Heute Redaktion
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Bild: zvg

Mein Chef hat mich in die Wüste geschickt. Nach Doha - in die Hauptstadt von Katar. Katar ist so klein wie Oberösterreich, aber im Sport ganz groß - die neue Weltmetropole! Im Jahrestakt steigt hier eine WM. Jetzt die Handballer, 2022 die Fußball-WM.

Mein Chef hat mich in die Wüste geschickt. Nach Doha – in die Hauptstadt von Katar. Katar ist so klein wie Oberösterreich, aber im Sport ganz groß – die neue Weltmetropole! Im Jahrestakt steigt hier eine WM. Jetzt die Handballer, 2022 die Fußball-WM.

Ich sitze in einem türkisen Taxi. Die sind beliebt und billig. 20 Cent kostet ein Liter Benzin. Trinkwasser ist fast doppelt so teuer. Vom Bier ganz zu schweigen: 11 Euro für 0,33 Liter Heineken – kein Paradies für englische Fans!

Katar wird vorgeworfen, die Fußball-WM gekauft zu haben. Mein Taxifahrer Kiran sagt: "Das kann gut sein." Ich will mir ein Bild machen. Kiran stoppt vor dem Khalifa-Stadion. Eine Mega-Baustelle! Die neuen Stadien – topmodern, brandgefährlich! 1.200 Arbeiter sind hier gestorben, bis 2022 werden es 4.000 sein.
Die Arbeiter schuften im Sommer bei 50, 60 Grad. Sie bringen den Wüstenstaat zum Glitzern und sind Sklaven. Hitzetote sind normal. 2022 sollen die Fußball-Stars deshalb im Winter kicken. Oder in gekühlten Arenen. Ich rede den Security vor dem Stadion an – trotz des Schilds "No Visitor". Er winkt ab: "Das Betreten der Baustelle ist zu gefährlich."

Ich fahre zurück ins Hotel. In Katar ist Winter. Heißt: jeden Tag Sonne. 23 Grad am Tag, 17 in der Nacht. Die bunte Skyline Dohas spiegelt sich im Meer. Ich denke an die Arbeiter. Ihre Blicke vor der Khalifa-Arena wirkten auf mich wie stumme Hilfeschreie. 160 Euro verdienen sie im Monat, Ronaldo kassiert pro Stunde 2.982 Euro.

Zu Liga-Spiele kommen 200 Fans – 2022 wird jeder der um vier Milliarden Euro errichteten Stadionsessel heiß begehrt sein. Und was kommt dann? Willkommen in der neuen Welt des Sports.