Wirtschaft

So viel kassierten die Thomas-Cook-Bosse

Kurz vor der Pleite ließ sich Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser (58) noch 3,3 Millionen Euro Bonus auszahlen. Auch weitere Manager bekamen Millionen.

Heute Redaktion
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Am Montag musste der britische Reisekonzern Thomas Cook Insolvenz anmelden.
Am Montag musste der britische Reisekonzern Thomas Cook Insolvenz anmelden.
Bild: picturedesk.com/APA

22.000 Mitarbeiter verlieren nach der Thomas-Cook-Pleite ihren Job, weltweit sind bis zu 600.000 Urlauber gestrandet ("Heute.at" hat berichtet). Jetzt sorgen die Gehälter der Konzernchefs für Entrüstung. Auch der englische Premierminister Boris Johnson kritisiert die hohen Boni-Zahlungen und stellt die (rhetorische) Frage in den Raum, ob es richtig sei, dass Vorstand und Verwaltungsrat sich mit großen Summen bezahlten, wenn ein Unternehmen so den Bach heruntergehe.

HIER >> Das müssen Thomas-Cook-Urlauber jetzt berücksichtigen

Laut "Daily Mirror" verdiente Fankhauser in seiner knapp fünfjährigen Amtszeit rund 9,4 Millionen Euro, davon 3,3 Millionen Bonus. "Ich entschuldige mich bei den 21.000 Kollegen. Ich weiß, dass sie ein gebrochenes Herz haben werden", so Fankhauser

23 Millionen Euro Bonus an die Chefetage

An die Thomas-Cook-Finanzvorstände Michael Healy und Bill Scott sollen insgesamt knapp acht Millionen Euro gegangen sein. Insgesamt wurden demnach an die Chefetage knapp 23 Millionen Euro ausgezahlt.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in London hatte Thomas Cook vor der Bekanntgabe der Pleite am Montag um eine Finanzspritze in Höhe von etwa 170 Millionen Euro gebeten. Die Regierung lehnte Hilfsmaßnahmen jedoch ab. Das Reiseunternehmen war in den vergangenen Jahren öfters in Schieflage geraten. Bereits im Jahr 2012 retteten mehrere Banken den Konzern mit frischem Geld. Nach dem Insolvenzantrag müssen jetzt nicht nur alle Flüge des Unternehmens am Boden bleiben, sondern auch alle Filialen geschlossen werden.

Condor braucht 200 Millionen Euro Stütze

Die deutsche Thomas Cook-Tochter Condor hält den Flugbetrieb derzeit noch aufrecht - darf aber aus rechtlichen Gründen Urlauber, die mit Thomas-Cook-Veranstaltern gebucht haben, nicht an ihr Reiseziel bringen. Condor hat bei der deutschen Bundesregierung ein „Unterstützungsersuchen" von rund 200 Millionen Euro eingereicht.

Trotz der Insolvenz sollen die Flüge der Tochtergesellschaft Thomas Cook Airlines Scandinavia am Dienstag wieder aufgenommen werden.

Immerhin, des einen Pech ist des anderen Glück: Der Kurs des konkurrierenden Reiseanbieters TUI legte an der Börse seit der Thomas-Cook-Pleite kräftig zu.