Gesundheit

So wirken üppige Weihnachten auf deine Gesundheit

Wie sich die üppige Weihnachtszeit auf deinen Darm auswirkt, haben holländische Forscher untersucht. Plus: Wie du easy mit Kalorien sparen kannst.

Teilen
Zu Weihachten wird bei den meisten groß aufgetischt.<br>
Zu Weihachten wird bei den meisten groß aufgetischt.
Getty Images

Das weihnachtliche Zusammensein mit der Familie fordert einen mental und körperlich. Besonders die Ernährung hinterlässt ihre Spuren, wie eine Studie an Stuhlproben aus der Weihnachtszeit zeigt.

An Weihnachten heißt es für viele: ab zur Familie, wo bereits etwas im Ofen wartet. Zwischendurch wird schon Lebkuchen gesnackt, bevor auch schon das cremige Dessert auf dem Teller landet. Dass diese Genusswochen zur Weihnachtszeit Einfluss auf die Darmflora haben, ist da nur verständlich. Niederländische Forschende haben das in einer im "Human Microbiom Journal" publizierten Studie untersucht, indem sie über die Weihnachtstage Stuhlproben von Probanden und Probandinnen gesammelt und ausgewertet haben.

Zu viel, zu süß, zu fett

Laut den Forschenden ist an den Weihnachtstagen eine komplexere Gemeinschaft von Bakterien in deinem Stuhl zu finden. Äußere Einflüsse, also was du isst, Alkoholkonsum und Stress, wirken sich auf diese Bakterien und deine Darmflora aus. An Weihnachten heißt es: Es wird zu viel, zu süß und viel zu fetthaltig gegessen. Dazu fließt der Alkohol. Neben dem Weihnachtsessen selbst, ist in Sachen Bakterien aber auch ausschlaggebend, wo und mit wem du feierst.

Essen bei den Schwiegereltern ist heikel

In der Studie wurde zwischen dem weihnachtlichen Familienessen mit den Blutsverwandten sowie mit der Familie des Partners oder der Partnerin unterschieden. Die Forschenden hatten die Erkenntnis, dass Bakterien im Darm von den Personen abhängig sind, mit denen man das Weihnachtsessen verbringt.

Die Studie vermutet bislang: Feierst du mit deinen Schwiegereltern, verringert sich die Anzahl von Bakterien im Darm, die mit den Faktoren Stress und Depressionen zusammenhängen und du bist anfälliger für Stress. Besonders die Fäkalproben von Frauen, die mit ihren Schwiegereltern Weihnachten feiern oder einige Wochen zusammenleben, sollen ein erhöhtes Risiko für Stress und Angstzustände aufgewiesen haben.

Vor und an den Weihnachtstagen sorgen sich viele, dass das viele Essen in kurzer Zeitspanne ungesund ist und zu unerwünschter Gewichtszunahme führt. Nicht ganz ohne Grund: Im Durchschnitt nehmen wir allein am ersten Weihnachtstag circa 7000 Kalorien zu uns, also das Dreifache von dem, was wir eigentlich brauchen. Tatsächlich nehmen die meisten deshalb über die Weihnachtszeit bis Anfang Januar zu. Die Hälfte des zugenommenen Gewichts hält sich bis zur Sommerzeit und die jährliche rapide Gewichtszunahme wirkt sich sogar auf die Gewichtszunahme in der gesamten Lebenszeit aus.

1/3
Gehe zur Galerie
    Das Weihnachtsbier aus grünen Erbsen und Rotkraut entwickelte sich in Island zum echten Renner.
    Das Weihnachtsbier aus grünen Erbsen und Rotkraut entwickelte sich in Island zum echten Renner.
    HALLDOR KOLBEINS / AFP / picturedesk.com

    Mit kleinen Tricks Kalorien sparen

    Deshalb jetzt auf das schöne Weihnachtsessen verzichten? Natürlich nicht. Wichtig ist jedoch, auch an Weihnachten auf eine ausgewogene, nicht zu einseitige Ernährung zu achten. Wer beim Weihnachtsessen beispielsweise auf Proteine setzt, sorgt dafür, dass durch deren Verdauung Hormone ausgeschüttet werden, die den Appetit verringern, statt ihn zu erhöhen und länger satt halten.

    An alle Geflügel-Liebhaber: Der traditionelle Weihnachtsvogel ist reich an Proteinen und Nährstoffen. Die Ernährungsberaterin Dr. Sarah Schenker sagt auf "Which.co.uk": "Der Weihnachtsvogel enthält die Aminosäure Tryptophan. Sie gibt uns das Gute-Laune-Hormon Serotonin mit, das uns entspannt macht." Wichtig für eine gesunde Darmflora sei, kohlenhydratreiche Beilagen zu reduzieren und mehr auf Ballaststoffe, etwa anhand von fermentiertem Essen, wie Sauerkraut, zu setzen. Zu fermentierten Genussmitteln gehören übrigens auch Wein und Bier. Na, das klingt doch nach einem guten Kompromiss!