Ein Mittagessen in einem Wirtshaus in Frauenkirchen sollte eigentlich gemütlich enden, mit gutem Essen und ein paar Getränken. Doch als die "Heute"-Leser am Ende die Rechnung bekamen, kippte die Stimmung schlagartig. Statt eines entspannten Ausklangs blieb vor allem Fassungslosigkeit zurück.
Denn ausgerechnet das harmlose Soda Zitrone schlug mit 5,60 Euro zu Buche – und war damit teurer als ein großes tschechisches Bier "Staro Brno" (5,30 Euro) oder sogar ein Radler (5,20 Euro). Ein Softdrink, der mehr kostet als Bier? Für viele schlicht absurd.
Während die Speisen selbst keine Beanstandung auslösten – etwa Paprikahendl um 16,90 Euro oder Backhendl um 15,90 Euro –, sah das Bild bei den Getränken ganz anders aus. Hier war das Missverhältnis so groß, dass die Gäste nur noch den Kopf schütteln konnten.
"Wie kann ein Soda Zitrone mehr kosten als ein importiertes Bier? Das versteht doch keiner!", meinten die Betroffenen im Gespräch mit "Heute". Der Ärger über die Rechnung war am Ende größer als die Freude über das Mittagessen, das sie ursprünglich als "okay" empfunden hatten.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, versuchte "Heute" mehrfach vergeblich, das Lokal für eine Stellungnahme zu erreichen. Doch bis Redaktionsschluss blieb das Telefon stumm – niemand wollte oder konnte Auskunft geben. Damit bleibt völlig unklar, warum ausgerechnet ein schlichtes Erfrischungsgetränk wie ein Soda Zitrone im Burgenland plötzlich mehr kostet als ein frisch gezapftes Bier.
"Heute" berichtete vor Tagen über einen ähnlichen Vorfall in Podersdorf. Damals sorgte vor allem die Getränkerechnung für Aufsehen: Während ein Espresso mit 3,30 Euro noch als normal durchgeht – zumindest in Großstädten keine Seltenheit –, kostete ein halber Liter Leitungswasser mit einem Spritzer Zitrone stolze 5,20 Euro.
"Ich war wirklich entsetzt, so etwas habe ich noch nie erlebt", erzählt Martina R. im Gespräch mit "Heute". Um zu zeigen, dass es sich nicht um ein Missverständnis handelt, legte die Niederösterreicherin auch die Rechnung ihrer Konsumation vor (siehe Foto oben).
Besonders brisant ist der Vergleich mit Wien. In der Innenstadt, die ohnehin für ihre hohen Gastro-Preise bekannt ist, kostet ein Soda Zitrone in der Regel zwischen 3,50 und 4,50 Euro. Mit 5,60 Euro liegt Frauenkirchen also deutlich darüber – und das in einer Kleinstadt im Burgenland.
Dass ein Lokal in Frauenkirchen plötzlich Hauptstadt-Niveau nicht nur erreicht, sondern sogar übertrifft, sorgt nun weit über die Region hinaus für Gesprächsstoff. Viele fragen sich: Ist das noch normale Preisgestaltung – oder schon blanker Wucher?