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So gefährlich und brutal sind die Bulgarien-Hools

Heute Redaktion
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Mit Affenlauten und dem Hitlergruß empören Bulgariens Hooligans in der EM-Quali. Jetzt hat auch Verbandspräsident Borislaw Michailow genug und tritt ab.

Englands Teamspieler werden das 6:0 in der EM-Quali gegen Bulgarien nicht wegen der Tore in Erinnerung behalten. In Sofia wurden besonders die dunkelhäutigen Spieler wüst beschimpft und mit Affenlauten provoziert. Auf den Tribünen war mehrmals der Hitlergruß zu sehen. Das Spiel stand mehrmals vor dem Abbruch, doch die "Three Lions" zogen die Partie durch. Bulgarien-Teamchef Krassimir Balakow beteuerte nach der Partie, keine Affenlaute gehört zu haben, meinte dann aber dennoch: "Wir müssen dafür bestraft werden."

Konsequenzen gibt es jetzt auf höchster Ebene. Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow drohte Fußball-Verbandsboss Borislav Mihailov mit dem Sturz. Der wollte es aber wohl nicht darauf ankommen lassen und gab seinen Posten nun von selbst zurück. Doch wer sind die Randalierer, die bei den Bulgaren für solchen Wirbel sorgen?

Dabei handelt es sich um Mitglieder der "Lauta Army", einem rechtsradikalen Fanklub von Lokomotive Plowdiw. Seit 25 Jahren ist diese stets schwarz gekleidete Gruppe bekannt für rassistische und auch handgreifliche Attacken gegen gegnerische Fans und Spieler. Beim EM-Qualispiel gegen England am Montag wurden sogar Ordner dabei beobachtet, wie sie ihre offizielle Ausstattung ablegten, um sich in der Hooligan-Gruppe einzureihen.

Auf nationaler Ebene gibt es immer wieder Zusammenstöße mit der rivalisierenden Fangruppe Botev, deren Anhänger selbst auf der Autobahn schon gejagt und verprügelt wurden. Wahre Gewalt-Orgien auf Verabredung gibt es immer wieder. Auch auf internationaler Ebene ist die "Lauta Army" für Gewalt-Exzesse berüchtigt und hat schon mehrmals Strafen für den Klub provoziert.

Jetzt haben sie auch den Ruf des bulgarischen Nationalteams arg beschädigt. Englands Verband hat bereits die UEFA eingeschaltet, eine hohe Strafe für die Bulgaren gilt als sicher. Ob damit das Problem auf der Tribüne gelöst werden kann, ist allerdings fraglich.

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