Oberösterreich

Solidaritäts-Demo für verurteilten Vergewaltiger

Solidarität mit einem verurteilten Vergewaltiger: Eine Bürger-Initiative stellt sich hinter den Ex-Politiker und lädt zu einer Protest-Kundgebung.

Johannes Rausch
Für eine Bürger-Initiative ist ein Ex-Politiker "nie und nimmer ein Vergewaltiger". Das OLG Linz entscheidet jetzt über das Strafausmaß.
Für eine Bürger-Initiative ist ein Ex-Politiker "nie und nimmer ein Vergewaltiger". Das OLG Linz entscheidet jetzt über das Strafausmaß.
BARBARA GINDL/APA/picturedesk.com / Eva-Maria Holzleitner

Wegen dreifacher Vergewaltigung, sexueller Übergriffe und Verleumdung einer Amtsleiterin stand der ehemalige Ortschef vor Gericht. Er fasste schließlich eine Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren aus.

Der Beschuldigte brachte eine Nichtigkeitsbeschwerde ein. Der Oberste Gerichtshof wies sie aber ab. Die Begründung: Man habe keine Fehler im Hauptverfahren bzw. beim Urteil festgestellt.

Oberlandesgericht am Zug

Nun ist das Oberlandesgericht Linz am Zug. Am 21. November wird das Strafausmaß festgelegt.

Derzeit befindet sich der ehemalige Bürgermeister auf freiem Fuß. Nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl war er angesichts des Urteils des Welser Landesgerichts zurückgetreten.

Eine Initiative will nicht an seine Schuld glauben und fordert jetzt im Rahmen einer Solidaritäts-Kundgebung: "Im Zweifel für den Angeklagten!" Die Demonstration findet am 20. November, also einen Tag vor der Verhandlung, im betroffenen Ort statt.

Auf einem Flugblatt werden mehrere Fragen auf zwei Seiten in den Raum gestellt. Etwa: "Warum wurden eindeutige Belege und Widersprüche der Klägerin im Urteil nicht berücksichtigt und bewertet???" In dem Schreiben wird zudem bemängelt, dass "jedes Indiz bzw. Faktum negativ angelastet" worden sei.

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    "Im Zweifel für den Angeklagten!", fordert eine Bürgerinitiative.
    "Im Zweifel für den Angeklagten!", fordert eine Bürgerinitiative.
    BARBARA GINDL/APA/picturedesk.com / Eva-Maria Holzleitner

    SPÖ-Politikerin ortet "Verleumdungen gegen Frau" 

    Die oberösterreichische Nationalrats-Abgeordnete Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) veröffentlichte auf ihrem Social-Media-Kanal Screenshots des Flugblatts (siehe Bilder-Galerie) und kritisierte: "Anstatt aber dem Opfer zu glauben, gehen die Verleumdungen gegen die Frau weiter."

    "Das zeigt, mit welchen Ungeheuerlichkeiten und Missgunst Frauen nach wie vor konfrontiert sind, wenn sie ihr Recht einfordern!" Abgeordnete Eva-Maria Holzleitner übt Kritik.

     Die Politikerin spricht von einem "Schlag ins Gesicht aller Opfer, die Verurteilung der Vergewaltigung so dermaßen zu ignorieren".

    Vergangene Woche hat die Wiener Polizei einen mutmaßlichen Vergewaltiger gefasst: Nach der Tat in Liesing nahm die Cobra den Mann in Ottakring vor einem Wohnhaus fest.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com