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Soll man jetzt noch ins Fitnessstudio gehen?

Wegen des Coronavirus raten Experten beim Besuch von Fitnessstudios zur Vorsicht. Derweil rüsten sich die Fitnessbetreiber.

Heute Redaktion
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Der Schläger wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Der Schläger wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Bild: iStock

Auf dem Laufband, dem Fahrrad oder beim Bankdrücken: Jeder neunte Österreicher besucht eines der landesweit rund 1.240 Fitnesscenter und schwitzt, schnauft und treibt seinen Puls hoch. Das Robert-Koch-Institut (RKI), Deutschlands oberste Behörde für Infektionskrankheiten, warnt nun jedoch vor dem Besuch von Fitnessstudios, wenn in der Umgebung Verdachtsfälle gemeldet wurden.

Sechs Quadratmeter pro Person

"Wenn es in eurem Dorf, in eurer Kleinstadt oder in eurem Viertel der Großstadt einen Verdachtsfall gibt, soll man das Fitnessstudio in der betroffenen Gegend vermeiden", sagen die RKI-Experten. Auch der Immunologe Beda Stadler mahnt zur Vorsicht: "Junge, gesunde Menschen, die ins Fitnessstudio gehen, merken allenfalls gar nicht, dass sie den Virus in sich tragen." Mit dem Schwitzen und Schnaufen an den Fitnessgeräten sei es gut möglich, dass verschiedene Oberflächen dadurch kontaminiert werden.

"Nicht nur beim Husten, auch beim normalen Atmen oder Reden kann eine angesteckte Person mittels Tröpfchen das Virus abgeben", sagt Stadler. Es liege daher in der Verantwortung jedes Einzelnen, zu entscheiden, ob er oder sie das Risiko eines Fitnessbesuchs eingehen wolle, erklärt der Immunologe. "Ich selber würde es nicht." Kommt es zur Ansteckung eines Mitarbeiters, sollen die Fitnessbetreiber in jedem Fall die Mitglieder darüber informieren. In diesem Fall sei eine allfällige Schließung Sache des Fitnessstudios.

"Fitness ist Grundlage für starkes Immunsystem"

Verschiedene Fitnessanbieter treffen bereits Vorkehrungen, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) etwa bietet seit Donnerstag keine Lektionen mit mehr als 150 Sporttreibenden an. "Es werden Platzverhältnisse von sechs Quadratmetern pro Person angestrebt", schreibt der Sportverein auf seiner Website. Gleichzeitig wird der Sauna- und Wellnessbetrieb eingestellt und die Sportkurse der Seniorenuniversität sowie die ASVZ-Schalter werden gestrichen.

Auch die Premium-Fitnesskette Holmes Place hat bereits frühzeitig verschiedene Maßnahmen getroffen, wie Elad Hasfari sagt: "Unsere gesamten Einrichtungen werden systematisch mit Desinfektionsmitteln gereinigt, Handtücher werden mit antiviralem Waschmittel gewaschen und in den Clubs stehen Handdesinfektionsmöglichkeiten sowie Anleitungen zum korrekten Händewaschen zur Verfügung." Außerdem seien Mitarbeiter und Mitglieder angewiesen worden, die Hände beim Betreten und Verlassen des Clubs mit Desinfektionsmittel zu behandeln.

Fitness-Schließung sei "kein Thema"

Eine signifikante Änderung in den Nutzungsgewohnheiten des Fitnessclubs sei nicht zu beobachten, sagt Hasfari. Körperliche Fitness und die richtige Ernährung seien die Grundlage eines starken Immunsystems. "Eine plötzliche Einstellung solcher Aktivitäten erachten wir als kontraproduktiv für die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung", sagt Hasfari.

So sieht das Wiener Corona-Zentrum aus:

Bei der Fitness-Kette Basefit AG gebe es trotz Coronavirus weiterhin "keine Einschränkungen", sagt Geschäftsführer Thomas Küttner. "Die gesamte Infrastruktur und das Fitnessequipment werden mehrmals täglich gereinigt, Hygienechecks erfolgen im Stundentakt." Bisher gebe es keine Empfehlungen, dem Training fernzubleiben. "Sollten sich die Empfehlungen der Behörden hinsichtlich eines eingeschränkten Betriebs aber ändern, werden wir Kunden und Mitarbeiter entsprechend informieren."

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