Auch Österreich betroffen

Sonnensturm-Alarm! Warnung vor Mega-Blackout in Europa

Ein starker Sonnensturm könnte Strom, Satelliten und Kommunikation in Europa stören - die ESA warnt: "Nur eine Frage der Zeit, bis es passiert."
23.10.2025, 11:10
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Ein gewaltiger Sonnensturm wie aus einem Katastrophenfilm - und Europa ist nicht vorbereitet. In einer aktuellen Simulation hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ein dramatisches Szenario durchgespielt: Ein sogenannter koronaler Massenauswurf (CME) der Sonne trifft die Erde mit voller Wucht - Stromausfälle, Kommunikationschaos und Satellitenprobleme wären die Folge. Auch Österreich würde nicht verschont bleiben.

Verkehr, Banken, Kommunikation

Im Rahmen der Startvorbereitung für den neuen Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1D simulierte das ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt eine extreme Sonneneruption der Klasse X45. Innerhalb von 10 bis 18 Stunden würde die daraus resultierende Plasmawelle auf das Magnetfeld der Erde treffen - mit fatalen Folgen: Navigationssysteme wie GPS und Galileo könnten ausfallen, Polarlichter wären bis nach Süditalien sichtbar, Transformatoren in Stromnetzen drohten zu explodieren.

Besonders betroffen wäre die Infrastruktur: Kommunikationssysteme, Datenzentren, Verkehrssteuerung, Bankensysteme, sogar Rettungsdienste könnten durch Überlastung oder Stromausfall lahmgelegt werden. Auch die Satelliten im Orbit wären gefährdet - durch die erhöhte Partikelbelastung und einen vierfach gesteigerten Luftwiderstand drohen Ausfälle und Kollisionen.

Die Situation ist jedenfalls ernst: Die europäische Weltraumbehörde ESA hat genau dieses Szenario durchgespielt - nicht als Spielerei, sondern als Vorbereitung. "Es geht nicht darum, ob es passiert - sondern wann", warnt ESA-Simulationsexperte Gustavo Baldo.

Ablauf eines Super-Sonnensturms in drei Wellen

1
Welle 1 (nach 8 Minuten)
Eine elektromagnetische Welle erreicht mit Lichtgeschwindigkeit die Erde – nur Minuten nach dem eigentlichen Ereignis auf der Sonne. Diese erste Welle stört unmittelbar Radar- und Kommunikationssysteme sowie GPS- und Galileo-Navigationsdienste.
2
Welle 2 (nach 10–20 Minuten)
Der zweite "Angriff" folgt maximal 20 Minuten nach dem eigentlichen Ereignis auf der Sonne: Hochenergetische Partikel beschädigen die empfindliche Elektronik von Satelliten und verursachen technische Ausfälle.
3
Welle 3 (nach 10–18 Stunden)
Diese Welle bringt die gravierendsten Konsequenzen: Eine massive Plasmawolke, ein sogenannter koronaler Massenauswurf, kollidiert mit dem Erdmagnetfeld und löst einen geomagnetischen Sturm aus. Stromnetze würden gleichzeitig zusammenbrechen, kritische Infrastrukturen beschädigt und Satelliten aus ihrer Umlaufbahn gedrängt werden.

Frühwarnzeiten

Doch es gibt Hoffnung: Mit dem geplanten Frühwarnsatelliten "Vigil", der 2031 starten soll, will Europa Sonnenaktivitäten von einem strategischen Sonnenbeobachtungspunkt (Lagrange-Punkt L5) aus besser im Blick behalten. Frühwarnzeiten von vier bis fünf Tagen wären damit möglich - ein entscheidender Vorsprung, um Stromnetzbetreiber, Fluglinien und Kommunikationsdienste rechtzeitig zu warnen.

Bis dahin setzt die ESA auf Forschung und kleinere Vorabprojekte: Die CubeSat-Mission HENON etwa soll ab 2026 erste kurzfristige Warnsysteme ermöglichen. Gleichzeitig wird an neuen Resilienzstrategien gearbeitet - ähnlich wie bei einer Pandemie: Vorsorge, Infrastrukturtests und klare Notfallpläne.

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