Die derzeit erhöhte Sonnenaktivität bleibt uns noch einige Tage erhalten. Astrophysiker warnen daher vor weiteren solaren Eruptionen, die stärker ausfallen könnten als der Solarsturm vom 14. Mai. Der Grund: Die Sonnenfleckenregion AR4087, die den jüngsten Massenauswurf verursachte, bleibe weiterhin aktiv und in direkter Ausrichtung zur Erde.
Die US-Wetter- und Klimabehörde NOAA prognostizierte für mehrere Tage eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für weitere Sonnenstürme. Insbesondere bestehe eine 30-prozentige Chance für Funkausfälle der Stufe R3 oder höher sowie eine 10-prozentige Wahrscheinlichkeit für Strahlungsstürme ab Stufe S1.
Der aktuelle Sonnenzyklus 25, der im Dezember 2019 begann, nähert sich derzeit seinem heurigen Höhepunkt. Während dieses Maximums ist mit einer erhöhten Anzahl von Sonnenflecken, Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen zu rechnen, die geomagnetische Stürme auf der Erde auslösen können.
Ein Sonnensturm ist ein starkes, oft plötzlich auftretendes Weltraumwetter-Ereignis, das von der Sonne ausgeht. Dabei schleudert unser Gestirn enorme Mengen an Energie und Teilchen ins All – in Form von sogenannten Sonnen-Eruptionen (Flares) und koronalen Massenauswürfen (CMEs). Diese Stürme können auf die Erde treffen und dort erhebliche Auswirkungen haben.
Der Mega-Sonnensturm vom 14. Mai hatte für massive Stromausfälle und Kommunikationsprobleme in Europa, Asien und dem Nahen Osten gesorgt. Auslöser der Eruption war ein X2.7-Sonnenflare, die als R3-Ereignis eingestuft wurde – stark genug, um Hochfrequenz-Funksignale zu stören und Kommunikationssysteme stundenlang lahmzulegen.
Die Auswirkungen solcher Sonnenstürme sind erheblich: Sie können Satelliten beschädigen, GPS-Systeme stören und Stromnetze lahmlegen. Bereits 1989 führte ein ähnlicher Sturm zu einem neun Stunden andauernden Blackout in Québec (Kanada).