Premium-Kopfhörer

Sony WH-1000XM6 – neues Flaggschiff mit Frischzellenkur

Sony bringt mit dem WH-1000XM6 einen Premium-Kopfhörer, der sich gewaschen hat. Doch was steckt hinter dem stolzen Preis von 449 Euro?
Rene Findenig
19.05.2025, 17:48
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Was für ein Auftritt! Der Sony WH-1000XM6 sieht auf den ersten Blick vertraut aus – und genau das ist Absicht. Sony bleibt seinem minimalistischen Premiumdesign treu, setzt aber auf subtile Verbesserungen, die den Unterschied machen. Die auffälligste Änderung: Der Kopfhörer ist endlich wieder klappbar! Ein Feature, das bei Fans schmerzlich vermisst wurde, nachdem es beim XM5 sang- und klanglos gestrichen wurde.

Dank verbesserter Scharniere lässt sich der WH-1000XM6 jetzt bequem zusammenfalten und in das ebenfalls überarbeitete, deutlich flachere Transportetui verstauen. Ideal für Vielflieger und Pendler! Zudem gibt es das gute Stück in drei edlen Farben: klassischem Schwarz, kühlem Silber und einem neuen Midnight Blue, das besonders stylish wirkt – ganz ohne Protz, dafür mit Understatement.

Komfort wie auf Wolken laut Sony-Angaben

Sony hat nach eigenen Angaben auch beim Tragekomfort ordentlich nachgelegt. Der Bügel ist jetzt etwas breiter und besser gepolstert, wodurch sich der Druck gleichmäßiger auf dem Kopf verteilen soll. Die Ohrmuscheln sind mit neuen Memory-Foam-Polstern ausgestattet, die sich noch besser an die Ohren anschmiegen – selbst bei langen Sessions. Highlight: Die Ohrpolster sind magnetisch befestigt und lassen sich einfach austauschen. Nachhaltigkeit und Hygiene lassen grüßen! Ein kleines, aber feines Detail, das bei anderen Herstellern oft fehlt.

Jetzt wird’s technisch – aber nicht langweilig! Denn das Herzstück des WH-1000XM6 ist seine verbesserte Geräuschunterdrückung, die Sony mit einem neuen "Integrated Processor V3" auf ein neues Level heben will. Der Chip arbeitet blitzschnell mit ganzen zwölf Mikrofonen zusammen (im Vergleich: der XM5 hatte acht), um Umgebungsgeräusche noch präziser zu erkennen und auszublenden.

Im Alltag bedeutet das: Der Straßenlärm verschwindet, das Brummen im Zug wird geschluckt, das Büro wird zur Klang-Oase. Selbst Stimmen – traditionell schwer zu filtern – werden effektiv gemindert. Die smarte Adaptive-Sound-Control passt sich automatisch an die Umgebung und das Verhalten des Trägers an. Wer also regelmäßig zwischen U-Bahn, Büro und Spaziergang wechselt, wird begeistert sein. Aber: Auch die Vorgänger hatten das bereits echt gut drauf.

Transparenzmodus soll noch natürlicher klingen

Auch der Transparenzmodus ("Ambient Sound") wurde verbessert und klingt nun natürlicher. Man hört wieder die Umwelt, ohne den Kopfhörer abnehmen zu müssen – ideal im Straßenverkehr oder bei Gesprächen am Schalter, heißt es vom Hersteller. Sony will auch seinem Ruf als Klangmeister treu bleiben. Im WH-1000XM6 kommen neue 30-mm-Treiber mit einer ultraleichten, aber extrem steifen Kohlefaser-Verbundmembran zum Einsatz. Das Ergebnis soll ein besonders detailreicher, dynamischer Klang mit brillanten Höhen, satten Mitten und präzisem Bass sein – ohne zu wummern.

Selbst Hi-Res-Audio-Fans kommen auf ihre Kosten: LDAC wird ebenso unterstützt wie das smarte DSEE Extreme, das komprimierte Dateien (z.B. bei Spotify) aufwertet und hörbar verbessert. In Kombination mit der Sony Headphones Connect App lässt sich der Klang per Equalizer individuell anpassen – von basslastig bis klassisch neutral. Der Klang soll insgesamt ausgewogener und präziser als beim WH-1000XM5 sein. Besonders Stimmen klingen demnach klarer, Instrumente würden sich besser voneinander unterscheiden lassen.

Klartext ohne Rauschen, egal in welcher Situation

Telefonieren über Bluetooth? Oft eine Enttäuschung. Nicht so beim WH-1000XM6, sagt Sony. Dank neuer Mikrofone und intelligenter Beamforming-Technologie klingen Anrufe nach Unternehmensangaben jetzt glasklar – für beide Seiten. Windgeräusche werden gefiltert, Umgebungsgeräusche intelligent unterdrückt. Selbst in der U-Bahn bleibt die Stimme verständlich, so das Versprechen. Das funktioniert auch mit Sprachassistenten wie Google Assistant oder Siri. Ein kurzes "Hey Google" genügt, und der Kopfhörer gehorcht aufs Wort – ob beim Wettercheck, zur Navigation oder zum Versenden von WhatsApp-Nachrichten.

30 Stunden Akkulaufzeit – das klingt solide, ist aber inzwischen Standard in der Oberklasse. Dennoch punktet Sony mit einer weiteren Verbesserung: Dank neuer Schnellladefunktion reichen 3 Minuten am Strom für 3 Stunden Musik. Ideal für eilige Morgenpendler. Neu: Man kann den WH-1000XM6 jetzt auch während des Ladens nutzen – ein Feature, das beim Vorgänger fehlte. Anschlussseitig gibt’s USB-C, 3,5-mm-Klinke und natürlich Bluetooth 5.3 mit Multipoint-Unterstützung. Zwei Geräte gleichzeitig? Kein Problem – perfekt für alle, die regelmäßig zwischen Laptop und Smartphone wechseln.

Der größte Konkurrent kommt aus dem eigenen Haus

Die Sony Headphones Connect App ist weiter ein echter Alleskönner: Hier lassen sich Klangprofile speichern, das Noise Cancelling justieren, Firmware-Updates einspielen und sogar die genaue Passform der Ohrpolster messen. Auch dabei: Die beliebte "Speak-to-Chat"-Funktion. Sobald man spricht, pausiert die Musik automatisch – und setzt erst fort, wenn es wieder still ist. Smart, aber manchmal etwas empfindlich (z.B. beim Husten). Außerdem: Tragesensoren, die die Wiedergabe automatisch pausieren, wenn der Kopfhörer abgenommen wird. Ein weiteres Highlight: 360 Reality Audio. Wer kompatible Musikdienste wie Tidal nutzt, erlebt immersiven Surround-Sound – als säße man mitten in einem Konzertsaal.

Mit einem Preis von 449 Euro ist der WH-1000XM6 kein Schnäppchen. Doch in Anbetracht der gebotenen Qualität wirkt der Preis nicht überzogen. Zum Vergleich: Apples AirPods Max kosten teils über 500 Euro, bieten aber weniger Funktionen und sind deutlich schwerer. Die größten Konkurrenten kommen aus dem eigenen Haus: Der WH-1000XM5 ist inzwischen für rund 290 Euro erhältlich und bleibt eine hervorragende Wahl für Preisbewusste. Ob sich zwischen dem Vorgänger und dem neuen Modell tatsächlich Unterschiede hören lassen, muss ein Test zeigen.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } 19.05.2025, 17:48
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen