Behörde prüft

SOS-Signal: Iraker droht Abschiebung trotz Freispruch

Vom Vorwurf der versuchten Entführung seiner Familie wurde ein vorbestrafter Iraker (39 freigesprochen – doch nun droht ihm die Abschiebung.
Thomas Peterthalner
19.12.2025, 16:56
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Die Richterin hielt Zahran I. (39) für "absolut unglaubwürdig", dennoch ging der Iraker nach dem Prozess am Dienstag als freier Mann nach Hause. Der Verdächtige soll trotz Wegweisung seine Familie– neben der Frau war auch seine Stieftochter (6) und das gemeinsame Baby (6 Monate) in den Vorfall involviert – mit einem Messer bedroht und zum Einsteigen ins Auto gezwungen haben. "Er fuhr wie ein Wilder durch Wien", so die Staatsanwältin. Schwere Nötigung und Freiheitsentziehung lauteten die Vorwürfe der Anklage.

Mädchen (6) gab SOS-Signal

Bei der Lugner City kam es zu einem Auffahrunfall – der Unfallgegner rief die Polizei. Der Iraker soll bei dem nachfolgenden Einsatz sehr nervös gewesen sein, seine Frau am Aussteigen gehindert haben. Bei dem Polizeieinsatz deutete das Mädchen gegenüber den Polizeibeamten dann das "SOS"-Handzeichen. Die Beamten nahmen den Mann fest.

Vor Gericht behauptete er, das "Oper einer Intrige" zu sein. Der Ex-Mann seiner Frau würde dahinter stecken. Einen Grund dafür konnte er nicht nennen, Beweise gab es auch nicht.

Opfer verweigerten Aussage

Weil Stieftochter (6) und seine Frau nicht gegen ihn aussagen wollten, setzte es einen Freispruch. "Mir bleibt nichts anderes übrig", so die Richterin. Ohne belastende Aussage der Opfer konnte das Gericht keinen Schulspruch fällen.

Vorstrafe wegen Schlepperei

Wegen Führerschein-Fälschung, Schlepperei und gefährlicher Drohung war der Iraker bereits dreimal vorbestraft. Trotz des bereits rechtskräftigen Freispruchts droht Zahran I. weiter Ungemach. Er könnte seinen Asylstatus verlieren und in den Irak abgeschoben werden. Das Asyl-Bundesamt prüft gerade, ob es Gründe für eine Aberkennung gibt. Das Betretungsverbot gegen den Mann bleibt aufrecht.

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