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Sotschi: 37.000 Polizisten sorgen für totale Sicherh...

Heute Redaktion
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Im russischen Sotschi gelten genau einen Monat vor Beginn der Winterspiele die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen in der olympischen Geschichte. Überwachungssatelliten, Drohnen, Boden-Luft-Raketen und 37.000 Polizisten und Soldaten setzt Präsident Wladimir Putin ein, um die Stadt am Fuße des Kaukasus in eine Festung zu verwandeln.

"Ab dem 7. Jänner sind alle Einheiten jeden Augenblick einsatzbereit", betonte Katastrophenschutzminister Wladimir Putschkow am Montag.

Autos werden kontrolliert

Die neben der Truppenaufstockung sichtbarste Maßnahme, die am Dienstag in Kraft trat: Jedes Auto wird an der Stadtgrenze kontrolliert; wer von außerhalb kommt und keine Sondergenehmigung hat, muss umkehren. Auch der Schiffsverkehr auf dem Schwarzen Meer wurde eingeschränkt.

37.000 Sicherheitskräfte

Die Zahl der mobilisierten Sicherheitskräfte übersteigt das bisherige Rekordaufgebot bei den Sommerspielen in London im Sommer 2012 um fast das Doppelte - und stellt auch die Maßnahmen in Peking im Jahr 2008 in den Schatten.

Abwehrraketen und Aufklärungssatelliten

Putin ließ modernste Abwehrraketen vom Typ Panzir-S stationieren, die mutmaßliche Attentäter, die sich aus der Luft nähern, im Notfall eliminieren sollen. Am Himmel kreisen Aufklärungssatelliten, erklärte Putschkow. Sämtliche Sicherheitsfragen, die die Winterspiele betreffen, würden fortan auf höchster Ebene geregelt.

Internet und Telefon wird überwacht

Von der nahezu totalen Überwachung werden auch die Sportler, ihre Teams und Gäste nicht ausgenommen. Der Inlandsgeheimdienst FSB kann sämtliche Internet- und Telefonkontakte abschöpfen. Ein entsprechendes Bespitzelungssystem enthüllten zwei russische Journalisten erst vor wenigen Wochen. Und wer sich ohne Akkreditierung nach Sotschi aufmacht, muss sich binnen 24 Stunden nach seiner Ankunft bei den Behörden melden.

Die Olympischen Spiele finden vom 7. bis zum 23. Februar statt, vom 7. bis zum 16. März folgen die Paralympics. Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen bleiben noch eine Woche länger, bis zum 23. März, in Kraft, wie Putin per Dekret verfügte. Die Spiele sind das größte internationale Ereignis in Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991. Um der 350.000-Einwohner-Stadt seine Ehre zu erweisen, feierte Putin dort in der Nacht zum Dienstag - wie schon im Vorjahr - das orthodoxe Weihnachtsfest.

Russlands Staatsfeind Nummer eins, der islamistische Rebellenführer Doku Umarow, hatte im Sommer gedroht, das Sportfest "mit allen Mitteln" zu verhindern. Die Selbstmordattentate von Wolgograd verliehen der Drohung neue Brisanz. Die USA boten Moskau daraufhin an, zum Schutz der Spiele zusammenzuarbeiten. Ob Putin das Angebot angenommen hat, wurde bisher nicht bekannt.