In der Runde der jüngst stattgefundenen kollektivvertraglichen Verhandlungsrunde zwischen der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) und den Gewerkschaften Vida sowie GPA brachen die Gespräche am Donnerstag in der zweiten Ausgabe ohne Ergebnis ab. Doch das Scheitern ist nicht nur ein Stolperstein – es wird als potenzieller Kollaps gewertet.
SWÖ-Vorsitzender Erich Fenninger warnt: "Unsere Trägerorganisationen sichern tagtäglich die soziale Infrastruktur des Landes – von Pflege über Behindertenhilfe bis zu Kinder- und Jugendangeboten. Sie werden von Bund und Ländern finanziert. Wenn von dieser Seite – wie etwa auch in Wien – nur eine Anpassung von einem Prozent signalisiert wird, können wir schlicht nicht mehr bieten."
Mit anderen Worten: So wenig wie ein Prozent Anpassung bei drastisch sinkenden Förderungen – das passe nicht zusammen. "Auch wenn wir das Ansinnen der Gewerkschaften verstehen, es geht hier nicht um mangelnde Wertschätzung oder Verhandlungstaktik – das Geld ist schlicht und einfach nicht da."
Die SWÖ verweist auf tiefgreifende Finanzsorgen: eingefrorene Budgets, gestrichene Förderungen, zurückgenommene Zusagen. "Während wir über faire Abschlüsse sprechen, werden gleichzeitig Förderungen gestrichen, Budgets eingefroren", so SWÖ-Chefverhandlerin Yvonne Hochsteiner. In der Konsequenz: Arbeitsplätze seien in Gefahr, soziale Dienste könnten wegfallen – und all das, weil das Geld fehlt.
Es gehe laut SWÖ um die Versorgung hunderttausender Menschen und zehntausender Arbeitsplätze im Sozialbereich. Experte Fenninger bringt es auf den Punkt: "Wir wollen die guten Rahmenbedingungen, die unsere Beschäftigten heute haben – faire Löhne, sichere Arbeitsplätze und sinnstiftende Arbeit – auch in Zukunft erhalten." Dazu brauche es aber "stabile politische und finanzielle Rahmenbedingungen".